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Eines der häufigsten Vorurteile gegenüber dem Islam ist, dass in ihm die Frauen schlecht behandelt würden. Auch wenn es bedauerlicherweise immer wieder zu entsprechenden Fällen kommt - wie allerdings auch in anderen Religionen und anderen Kulturkreisen - spiegelt dieses Bild nicht die Mehrheit der Muslime wider und es entspricht schon gar nicht der islamischen Ethik, wie sie sich aus der qur’anischen Offenbarung und dem bestens dokumentierten Vorbild des Gesandten Allahs, Muhammad, Allah segne ihn und schenke ihm Frieden, ergibt. Es ist zum Beispiel bekannt, dass der Prophet seine Frauen niemals geschlagen hat - und sein Vorbild gilt für alle Muslime.

Es gibt zahlreiche Überlieferungen darüber, wie liebevoll und humorvoll den Prophet mit seinen Frauen umgegangen ist, und auch solche, in denen er die männlichen Muslime anweist, ihre Frauen gut zu behandeln.


Der Ausspruch des Propheten: „Das Paradies liegt unter den Füßen der Mütter“ bildet das Fundament des großen Respekts und der Liebe gegenüber der Mutter, die unter Muslimen sehr stark ausgeprägt ist.


Es gibt beispielsweise einen Hadith, in dem der Prophet jemanden, der die Reitkamele, auf denen Frauen in ihren Sänften saßen, mit seinem Gesang antrieb, anwies, vorsichtig zu sein, da er befürchtete, dass die Frauen unter dem heftigen Schaukeln leiden würden oder durch die schnelle Gangart sogar schaden nehmen könnten.


In einem anderen Prophetenwort heißt es: „Der Beste unter euch ist derjenige, der seine Familie am Besten behandelt“, und in einem anderen Hadith: „Der beste unter den Gläubigen ist der, dessen Charakter am besten ist. Die besten unter euch sind diejenigen, die ihre Frauen am besten behandeln.“ In einem weiteren Hadith heißt es, dass man nicht schlecht über seine Frau reden soll und sich nicht von ihr fernhalten soll, außer im Haus selbst (also nicht in der Öffentlichkeit). Allah sagt im Qur’an in Bezug auf das Verhalten der Männer zu ihren Ehefrauen: „Lebt mit ihnen auf korrekte und höfliche Weise“ (An-Nisa, 19)


In einem von ’Abdullah ibn Zam’a überlieferten Hadith, in dem der Prophet einen qur’anischen Vers aus der Sure Asch-Schams erklärt, erwähnte dieser die Frauen und gab diesbezüglich eine Warnung an die Anwesenden und tadelte sie: „Einige von euch schlagen ihre Frauen, so wie Sklaven geschlagen werden, und am Ende des Tages schlafen sie dann mit ihnen.


Und in einem von Abu Huraira überlieferten Hadith sagt der Prophet: „Ein gläubiger Mann soll eine gläubige Frau nicht hassen. Wenn ihm etwas an ihrem Charakter nicht gefällt, so sollte er mit einem anderen Charakterzug von ihr zufrieden sein.“


In seiner berühmten Rede anlässlich seiner Abschieds-Pilgerfahrt sagte der Prophet:


Hört auf meinen Rat und behandelt die Frauen gut, denn sie sind an euch gebunden und vermögen nichts für sich selbst [d.h. brauchen euch]. Allah hat sie euch ja anvertraut, und mit ihnen zu verkehren wurde euch durch die Worte Allahs erlaubt. Begreift also meine Worte, o ihr Menschen, denn ich habe es euch bereits verkündet.

Ihr habt gewisse Rechte gegenüber euren Frauen, und eure Frauen haben gewisse Rechte euch gegenüber. Euer Recht ihnen gegenüber ist, dass sie niemandem erlauben, auf eurem Lager zu sitzen und niemanden eure Häuser betreten lassen, den ihr nicht mögt. Und ihr Recht euch gegenüber ist, dass ihr sie mit Bekleidung und Speise gut versorgt.

Islamische Lebenspraxis. Von Safiya Bouchari

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