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1. Wer die Verse des Korans durchdenkt, wird davon überzeugt, dass der Islam eine Religion ist, die den Menschen zur Arbeit auffordert. Denn arbeiten heißt leben, und ohne Arbeit kommt das Leben zu einem Halt. Deswegen finden wir, dass der Koran in zahlreichen Stellen eine enge Beziehung zwischen dem Glauben und dem Vollbringen guter Taten herstellt. Die gute Tat umfasst jede Arbeit, die der Mensch ausführt, sei sie religiös oder weltlich; das wichtigste dabei bleibt, dass bei dieser Arbeit Gottes Segen zum Nutzen der Menschheit angestrebt wird. Dieser Befehl “zu wirken” ist ganz klar im Koran betont:

Und sag: Tut (was ihr wollt)! Gott wird es dann sehen, (Er) und sein Gesandter und die Gläubigen.” (9,105)

Der Koran fordert die Muslime auf, sogar am Freitag, dem islamischen Feiertag, zu arbeiten:

Doch wenn das Gebet (d.h. das Freitagsgebet) zu Ende ist, dann geht eure Wege (breitet euch im Land aus) und strebt danach, dass Gott euch Gunst erweist indem ihr eurem Erwerb nachgeht! ”  (62,10)

2. Unser Prophet spornt den Menschen an zur Arbeit bis zur letzten Minute seines Lebens, bis zum Ende der Welt:

Wenn der Tag der Auferstehung kommt, und einer von euch hat noch einen Palmschössling in seiner Hand, dann muss er ihn einpflanzen”.

Der Prophet war dagegen, dass man den ganzen Tag und auch nachts in der Moschee betet und sich von anderen Leuten ernähren lässt. Er lobte und segnete jeden, der seinen Lebensunterhalt selber verdiente und sagte, dass die Hand, die arbeitet, durch Gott und Seinen Propheten gesegnet wird.

3. Der Prophet ist ein Vorbild aller Muslime, wie es im Koran steht. Er arbeitete und plante, erwog und bereitete alles vor und vertraute alles Allah an (d.i. “Tawakkul”). Das Tawakkul oder Gottvertrauen bedeutet nicht, dass man nicht arbeitet und sich nicht anstrengt. “Tawakkul” ist der letzte Schritt, nachdem der Mensch sein Unternehmen geplant und darüber nachgedacht hat, alles vorbereitet und versucht hat, danach soll er sich mit Geduld auf Gott verlassen.

Dieses Tawakkul bereichert den Menschen mit spiritueller Kraft, die ihn befähigt, seine Probleme mit Hilfe dieser göttlichen Unterstützung zu bewältigen. Deswegen ist das Tawakkul als eine positive Kraft zu schätzen, die zur Tätigkeit anspornt und nicht zu einer passiven und fatalistischen Einstellung.

4. Das “Tawakul” bedeutet jedoch nicht, nichts zu unternehmen, nicht zu arbeiten, mit der Einbildung, Gott wird schon alles wie er will, ausführen, d.h. der Mensch soll nichts leisten, in der Meinung es geschieht sowieso was Gott will, ob der Mensch gearbeitet hat oder nicht: (Kismet):

Diese passive, fatalistische Haltung wird vom Islam abgelehnt, denn Gott hilft keinem Menschen, der sich selbst nicht hilft. Gott ist nur mit demjenigen zufrieden, der arbeitet:

Gott verändert nichts an einem Volk, solange sie (d.h. die Angehörigen dieses Volkes) nicht (ihrerseits) verändern, was sie an sich haben ”. (13,11)

Der 2. Kalif Umar Ibn El Khattab hat einige der “Mutawakellin”, die sich nur in den Moscheen zum Beten aufgehalten haben, ohne zu arbeiten und sich auf andere verlassen haben, um sie zu versorgen, aus der Moschee verjagt und sagte sein berühmtes Wort:

Der Himmel regnet weder Gold noch Silber.” Dann hat er auf den ‘Hadith’ des Propheten verwiesen: “Wenn ihr euch richtig auf Gott verlasst, so würde Er euch wie die Vögel ernähren, die mit leerem Magen vom Nest wegfliegen und von Gott ernährt zum Nest zurückfliegen”.

Das heißt also, der Mensch soll die Vögel als Vorbild nehmen, die morgens mit leerem Magen ihre Nahrung suchen und mit der Hilfe Gottes abends satt zum Nest zurückkehren.


Quelle: http://www.islam-auf-deutsch.de