عربي - English - Française - Português - Español - - Italiano - русский

Respekt genießt wer Respekt erweist.

Die Proteste der Muslime gegen die Karikaturen des Propheten Muhammad ﷺ – die zweifellos respektlos waren – haben vielleicht ebenso viele positive Reaktionen, Anteilnahme und sogar Entsetzen des Westens ausgelöst.

Es ist jedoch nicht das erste Mal, dass der Prophet ﷺ mit einer Karikatur in ein schlechtes Licht gestellt wurde. Der Westen hat schon seit langer Zeit die Gewohnheit, ein falsches und geschmackloses Bild des Propheten ﷺ zu verbreiten. Was diese nicht wissen, ist der Respekt gegenūber anderen Religionen im Islam sowie die Bestrebung, durch tiefes Verständnis der Grundsätze und Normen anderer Völker eine gute Beziehung aufzubauen.

Zum Beispiel anerkennen die Muslime die besondere Stellung des Propheten Moses – Friede sei auf ihm, weil er als einziger Prophet mit dem Allmächtigen Gott gesprochen hat. Zudem wurde der Prophet Moses im Koran am meisten erwähnt, nämlich 136 Mal.

Abu Huraira radi Allahu anhu berichtete: "Ein Mann von den Muslimen und ein Mann von den Juden beschimpften sich gegenseitig. Der Muslim sagte, in dem er schwor: »Bei Dem, Der Muhammad ﷺ über alle Menschen erhöht hat ...« Der Jude entgegnete: »Bei Dem, Der Moses über alle Menschen erhöht hat. ...« Darauf erhob der Muslim seine Hand und ohrfeigte den Juden. Der Jude ging zum Propheten ﷺ und erzählte ihm von dem, was zwischen ihm und dem Muslim vorgefallen war. Der Prophet ﷺ sagte dann: »Gebt mir keinen Vorrang zu Moses, denn die Menschen werden (am Tage des Weltuntergangs) niedergeschmettert werden und ich werde der erste sein, der erweckt werden wird. Und seht! Da werde ich Moses – sich auf dem Boden kauernd – neben dem Thron finden. Ich werde dann nicht wissen können, ob er unter denjenigen war, die niedergeschmettert worden sind und vor mir erweckt wurde, oder ob Allah ihn davon ausgenommen hatte.«" (Sahih Al-Bukhari)

Die Muslime halten sich seitdem an diese Lektion und respektieren die religiösen Führer anderer Gemeinschaften. So findet man in der islamischen Geschichte keine nennenswerten Ereignisse, wo Muslime in irgendeiner Art einen der früheren Propheten beleidigt oder erniedrigt hätten. Im Gegenteil, sie werden in Ehren gehalten. Außerdem ist es ein Bestandteil des Islam, an alle Propheten zu glauben. Die Muslime verbinden ihren Respekt für alle Propheten auch mit der Geschichte der Christen und Juden.

Laut dem Koran ist Jesus ein Zeichen der Existenz Allahs und Seiner Allmacht. Er erschafft nach Seinem Willen. Die Geburt Jesu‘ war ein einmaliges Wunder. Allah erschuf Adam aus Lehm ohne Vater und Mutter und Er erschuf Jesus im Bauch seiner Mutter ohne Vater. Es sind die Wunder von Allah. "Es geziemt Allah nicht, Sich einen Sohn zu nehmen. Gepriesen sei Er! Wenn Er etwas beschließt, so spricht Er nur Sei! und es ist." (Koran 19:35)

Das ganze Leben von Jesus – seine wundersame Geburt, die Stellung seiner Mutter, der Jungfrau Maria, sein wundersames Verschwinden von der Welt und seine Rückkehr in der Zukunft – unterscheidet sich von den anderen Propheten. Im Koran wird Jesus und Maria eine besondere Stellung verliehen. Zudem lautet das Kapitel 19 Maryam (Maria), worin die Geschichte der wundersamen Geburt ihres Sohnes beschrieben wird.

In diesem Kapitel ist der Name Allahs Ar-Rahman (Der Barmherzige) 16 Mal erwähnt, mehr als in den anderen Kapiteln und der Prophet Jesus wird Maria angekündigt: „Wir machen ihn zu einem Zeichen für die Menschen als eine Barmherzigkeit von Uns.“ (Koran 19:21)

Natürlich wird auch der Prophet Muhammad ﷺ im Koran mit Barmherzigkeit assoziiert und die besondere Erwähnung von Barmherzigkeit in diesem Kapitel beweist die allumfassende Barmherzigkeit Allahs für alle Propheten und speziell für Jesus.

Ein schönes Beispiel für den Respekt und die Ehre des Propheten gegenüber anderen Religionen – speziell dem Christentum – zeigte der Prophet ﷺ, als er einer Gruppe von Christen erlaubte, auf ihre Art in der Moschee zu beten. Es war eine Delegation von 60 Personen aus Najran, die mit ihrem Bischof Abu Haritha Ibn Alqamah, einer angesehene Persönlichkeit im Byzantinischen Reich, Madina besuchten. Als es Zeit war für ihr Gebet, wollten einige ahnungslose Muslime sie davon abhalten in der Moschee zu beten. Aber der Prophet ﷺ erlaubte ihnen zu beten und hat sie auch in seiner Moschee beherbergt.

Der Prophet ﷺ hat auch die Beziehung zu den Juden gestärkt, indem er die angesehene Jüdin Safiyyah heiratete und sie eine der Mütter der Gläubigen wurde. Die Juden von Madina waren an allen Schlachten gegen die Muslime beteiligt, sowohl direkt als auch indirekt und entweder versteckt oder offen. Nach dieser Heirat haben die Juden nicht mehr gegen die Muslime gekämpft. Der Prophet ﷺ war stets bestrebt mit den Juden eine friedliche und gute Beziehung zu haben. Er ﷺ hat auch den Muslimen erlaubt, die Frauen der Christen und Juden zu heiraten. Durch sein Verhalten hat der Prophet ﷺ den Muslimen gezeigt, wie ihr Benehmen und ihre Beziehung zu den Christen und Juden sein sollte.

Im Islam haben weder der Prophet ﷺ noch seine Anhänger das Recht, einen der früheren Propheten abzulehnen. Auch hätte weder Moses Abraham, noch Jesus Abraham oder Moses abweisen können.

"Wahrlich, diejenigen, die nicht an Allah und Seine Gesandten glauben und eine Trennung zwischen Allah und Seinen Gesandten machen und sagen: "Wir glauben an die einen und verwerfen die anderen" und einen Zwischenweg einschlagen möchten, diese sind die Ungläubigen im wahren Sinne, und bereitet haben Wir den Ungläubigen eine schmähliche Strafe.“ (Koran 4:150/1)

Darum sind diese offenen Feindseligkeiten gegenüber dem Propheten Muhammad ﷺ für die Muslime unverständlich. Kein Prophet hatte einen anderen Propheten schlechtgemacht oder beleidigt. Wie kann es sein, dass die Anhänger eines Propheten einen anderen Propheten beleidigen?

Da die Anhänger des Propheten Muhammad ﷺ an alle früheren Propheten glauben, haben sie nie einen von ihnen entwürdigt oder erniedrigt. Die heutigen Feindschaften zwischen den Muslimen und Juden basieren nicht auf antisemitischen Lehren des Islams, sondern auf politischer Besetzung und Widerstand im heiligen Land.

Im Koran steht es ganz klar: "Sprecht: "Wir glauben an Allah und an das, was uns herabgesandt worden ist, und was Abraham, Ismael, Isaak, Jakob und den Stämmen (Israels) herabgesandt wurde, und was Moses und Jesus gegeben wurde, und was den Propheten von ihrem Herrn gegeben worden ist. Wir machen zwischen ihnen keinen Unterschied, und Ihm sind wir ergeben."" (Koran 2:136)

Es dürfte schwierig sein, eine vergleichbare Aussage in einem anderen religiösen Text zu finden.

Ist es von den Anhängern von Moses und Jesus zuviel verlangt, den Propheten Muhammad ﷺ und seine Anhänger anständig zu behandeln und nicht zu beleidigen?

 

Übersetzt durch

Der wahre Islam