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Es gibt drei Stufen des Fastens: normales Fasten, spezielles Fasten und umfassendes Fasten. Normales Fasten bedeutet, nicht zu essen, nicht zu trinken und auf intime Beziehungen zu verzichten.

Spezielles Fasten bedeutet, seine Ohren, Augen, Hände und Füße – und alle Organe – von Sünden fernzuhalten.

Umfassendes Fasten bedeutet das Fasten des Herzens von belanglosen Angelegenheiten und weltlichen Gedanken durch Meidung von allem mit Ausnahme von Allah. Diese Art des Fastens wird durch weltliche Gedanken gebrochen, außer wenn sie ein religiöses Ziel haben, weil dadurch Proviant für das Jenseits angehäuft wird und es nicht um diese unbedeutende Welt geht.

Diejenigen, welche die spirituelle Funktion des Herzens verstanden haben, sagen sogar, dass eine Sünde dafür aufgeschrieben wird, sich den ganzen Tag um das Fastenbrechen zu sorgen. Solche Ängste zeugen von einem mangelnden Vertrauen in die Gaben von Allah und dem Fehlen von Gewissheit über Seine versprochene Versorgung.

Diese höchste Stufe ist das Fasten der Propheten, den echten Verbündeten Allahs und Seiner Nahestehenden. Sie kann nicht genau in Worte gefasst werden, da ihre Vollkommenheit nur durch Ausübung richtig verstanden werden kann. Sie besteht aus völliger Hingabe zu Allah und völliger Gleichgültigkeit gegenüber allem anderen. Allah fasst es zusammen mit den Worten: „Sag: (Von) Allah. Sodann lasse sie mit ihren schweifenden Gesprächen ihr Spiel treiben.“ (Koran Sura Al-An`am 6:91)

Innere Anforderungen

Das spezielle Fasten wurde von den Rechtschaffenen praktiziert. Sämtliche Organe werden vor Sünden bewahrt. Es braucht sechs Erfordernisse zur Zielerreichung.

Nichts sehen, was Allah missfällt

Ein reiner Blick; nicht zulassen, etwas Verwerfliches zu sehen, etwas das Herz Ablenkendes, wodurch es vom Gedenken Allahs abgehalten wird. Der Prophet ﷺ sagte: „Der verstohlene Blick ist einer der giftigen Pfeile des verfluchten Satans. Wer sich ihn aus Furcht vor Allah versagt, der wird die Süße des Glaubens in seinem Herzen kosten.“

Jabir berichtet von Anas, dass der Gesandte Allahs ﷺ sagte: „Fünf Sachen brechen das Fasten: Lüge, Verleumdung, Gerede, Falschaussage und ein lüsterner Blick.“

Nichts sagen...

Seine Zunge hüten vor nutzlosem Gerede, Lügen, Klatsch, Abscheulichkeiten, Unverschämtheiten, Streit und Auseinandersetzung; sie beschäftigen mit dem Gedenken an Allah und dem Rezitieren des Koran. So ist das Fasten der Zunge. Said Sufyan sagte: „Geläster macht das Fasten ungültig.“ Layth hörte Mujahid sagen: „Zwei Gewohnheiten annullieren das Fasten: Lästern und Lügen.“

Der Prophet ﷺ sagte: „Fasten ist ein Schild; wenn einer von euch fastet, soll er nicht schlecht oder dumm reden. Wenn ihn jemand angreift oder beschimpft, soll er sagen: ‚Ich faste, ich faste!‘“

Eine Begebenheit aus der Zeit des Propheten Muhammad ﷺ: Zwei Frauen fasteten. Gegen Ende des Tages waren sie von Hunger und Durst so erschöpft, dass sie einem Zusammenbruch nahe waren. Darum liessen sie dem Gesandten Allahs ﷺ eine Mitteilung zukommen und fragten um Erlaubnis, das Fasten zu brechen. Der Prophet ﷺ gab für sie eine Schale und antwortete: Sagt ihnen, sie sollen das was sie gegessen haben erbrechen.“ Eine der Frauen erbrach und die Schale war zur Hälfte gefüllt mit frischem Blut und zartem Fleisch, während die andere es ihr gleich tat und dann war die Schale voll. Die Anwesenden waren erstaunt. Dann sagte der Prophet ﷺ: „Diese beiden Frauen haben gefastet von dem, was Allah ihnen erlaubt hat und haben ihr Fasten gebrochen mit dem, was Allah ihnen verboten hat. Sie saßen beisammen bei Klatsch und Tratsch und das ist das Fleisch der Leute, die sie verleumdeten!“

Nichts hören...

Seine Ohren verschliessen vor Verwerflichem; alles was verboten ist zu sagen ist ebenso verboten zu hören. Darum hat Allah den Zuhörer mit dem Ausbeuter gleichgestellt, indem Er sagt: „(sie), die auf Lügen horchen, und die darauf aus sind, unrechtmäßig Erworbenes zu verschlingen.“ (Koran Sura Al-Ma`ida 5:42)

Allah sagt auch: „Warum verbieten ihnen nicht die Leute des Herrn und die Gelehrten die sündhaften Worte und das Verschlingen von unrechtmäßig Erworbenem?“ (Koran Sura Al-Ma`ida 5:63)

Zu schweigen, wenn gelästert wird, ist somit verboten. Allah sagt: „Sonst seid ihr ihnen gleich.“ (Koran Sura An-Nisa 4:140)

Nichts tun...

Alle anderen Glieder und Organe von Sünden fernhalten: Hände und Füße von tadelnswerten Aktivitäten und den Magen von zweifelhafter Nahrung beim Fastenbrechen. Es ist sinnlos, zu fasten – auf erlaubte Nahrung zu verzichten – und das Fasten mit unerlaubter Nahrung zu brechen. Jemand, der so fastet, kann mit dem verglichen werden, der einen Palast baut und dabei eine Stadt zerstört. Erlaubte Lebensmittel, die in Massen schädlich sind nicht in der Qualität, sollen beim Fasten reduziert werden. Wer würde die regelmäßige Einnahme von Medikamenten wegen der Nebenwirkungen meiden und dafür Gift einnehmen. In der Religion ist das Unerlaubte ein tödliches Gift und das Erlaubte ist eine Medizin, welche in kleiner Dosis heilt aber im Übermaß schadet. Das Fasten soll das Maß ins Gleichgewicht bringen. Der Prophet ﷺ sagte: „Einige der Fastenden erreichen nichts außer Hunger und Durst!“ Das gilt für diejenigen, die ihr Fasten mit verbotenen Nahrungsmitteln brechen. Es gilt ebenso für diejenigen, die auf erlaubtes Essen verzichten, aber mit dem Fleisch der Menschen durch Lästern das Fasten brechen. Es kann auch eine Anspielung auf diejenigen sein, die ihre Organe nicht vor Sünden bewahren.

Nicht überessen...

Sich beim Fastenbrechen nicht mit erlaubtem Essen den Bauch vollstopfen. Es gibt keinen widerlicheren Behälter bei Allah, als ein mit erlaubtem Essen vollgestopfter Bauch. Was nützt das Fasten als Mittel um einen Feind Allahs zu besiegen und den Hunger zu stillen, indem man es bricht und nicht nur nachholt, was man tagsüber verpasst hat, sondern sich gleich noch eine Zugabe gönnt? Es ist sogar ein Brauch geworden, den Vorrat vor Ramadan mit allem möglichen Essbaren aufzufüllen, so dass dann mehr konsumiert wird als in mehreren anderen Monaten zusammen. Es ist bekannt, dass das Ziel des Fastens das Aushalten von Hunger ist und das Zügeln der Gelüste, um die Seele gottesfürchtiger zu machen. Wenn der Magen vom frühen Morgen bis zum Abend hungern musste, sich Appetit entwickelte und das Verlangen stark ist und er dann mit Köstlichkeiten aufgefüllt wird, steigt auch die Begierde und führt zu Übertreibung; Gelüste werden entfacht, die unter normalen Umständen geschlummert haben.

Der Sinn und Zweck des Fastens ist die Schwächung der Kräfte, welche die Mittel des Satans sind, um uns zurück zum Schlechten zu bringen. Darum ist es eine Notwendigkeit, seinen Konsum auf ein Maß entsprechend der Nahrungsaufnahme einer normalen Nacht zu reduzieren, wenn man nicht fastet. Das Fasten ergibt keinen Vorteil, wenn man so viel isst, wie man normalerweise während eines Tages und einer Nacht zusammen essen würde. Außerdem besteht eine der Eigenschaften aus möglichst wenig Schlaf durch den Tag, damit man den Hunger und Durst spürt und sich seiner schwindenden Kräfte bewusst wird, was eine Reinigung des Herzens zur Folge hat.

Man sollte sich eine gewisse Schwäche für die Nacht zugestehen, wodurch das Tahajud-Gebet und die Lobpreisungen (Awrad) erleichtert werden. Dann wird sich der Satan auch weniger um das Herz herumlungern, so dass man das Himmelreich wahrnehmen kann. Die Nacht des Schicksals ist eine Nacht, in der etwas von diesem Reich offenbart wird. Allah spricht davon: „Wir haben ihn ja in der Nacht der Bestimmung hinabgesandt.“ (Koran Sura Al-Qadr 97:1)

Jeder, der einen Korb voll Lebensmittel zwischen sein Herz und seine Brust stellt, wird blind für diese Offenbarung. Auch genügt es nicht, seinen Magen leer zu lassen, um den Schleier zu lüften, ohne gleichzeitig auch das Herz von allem zu befreien, außer Allah. Um genau das geht es und der Ausgangspunkt ist seine Nahrung zu verringern.

Allah mit Furcht und Hoffnung begegnen

Nachdem das Fasten gebrochen wurde, sollte das Herz wie ein Pendel zwischen Furcht und Hoffnung hin und her schwingen, denn man weiß niemals, ob das Fasten angenommen wurde, so dass man in Allahs Gunst kommt, oder ob es abgelehnt wurde, so dass man sich unter den Abgewiesenen befindet. Genau so sollte man sich nach jeder gottesdienstlichen Handlung fühlen.

Es wird von Al-Hasan Ibn Abil Hasan Al-Basri berichtet, dass er einmal bei einer ausgelassen lachenden Menschengruppe vorbei ging. Er sagte: „Allah hat den Monat Ramadan zu einer Wettkampfstätte gemacht, wo sich seine Geschöpfe in der Ausübung von Gottesdiensten messen können. Die Ersten sind eingetroffen und haben gewonnen, aber andere haben sich versäumt und verloren. Es ist erstaunlich, jemanden lachend und spielend zu sehen, an einem Tag, wo der Erfolg die Siegreichen erwartet und der Misserfolg die Verschwender. Bei Allah, wenn der Schleier gehoben würde, wäre der Wohltäter bestimmt mit seinen guten Taten beschäftigt und der Übeltäter mit seinen schlechten Taten.“ Überglücklich unproduktiver Beschäftigung frönen, während für denjenigen, der Ablehnung erleidete, das Lachen von Reue eingeholt wird.

Von Al-Ahnaf Ibn Qays wird erzählt, dass ihm einmal gesagt wurde: „Du bist ein gestandener Mann; Fasten würde dich entkräften.“ Da antwortete er: „Damit bereite ich mich auf eine lange Reise vor; Gehorsam gegenüber Allah ist einfacher als Seine Strafe auszuhalten.“

Dies sind die wichtigsten inneren Aspekte des Fastens.

von Imam Al-Ghazali

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