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Sabr (Geduld) im Koran

 

Allah befiehlt den Gläubigen Sabr zu haben.

 

16.127. Sei standhaft; deine Standhaftigkeit ist nur durch Allah (möglich).

 

Und Er verbietet das Gegenteil.

 

3.139. Und werdet nicht schwach noch seid traurig, ...

68.48. ... Und sei nicht wie der Gefährte des (großen) Fisches, als er voller Gram (zu Allah) rief.

 

 

Sabr ist ein Erfordernis für Erfolg und Wohlergehen.

3.200. O die ihr glaubt, geduldet euch, haltet standhaft aus, seid kampfbereit und fürchtet Allah, auf dass es euch wohl ergehen möge!

 

 

Allah verdoppelt die Belohnung für diejenigen, die Sabr haben und vielleicht gibt Er noch mehr.

28.54. Diese erhalten ihren Lohn zweimal dafür, dass sie standhaft waren. ...

39.10. ... Gewiß, den Standhaften wird ihr Lohn ohne Berechnung in vollem Maß zukommen.

 

 

 

Sabr und Iman sind Führungsqualitäten im Islam.

 

32.24. Und Wir bestellten unter ihnen Vorbilder, die (sie) nach Unserem Befehl leiteten, als sie sich standhaft gezeigt hatten und von Unseren Zeichen überzeugt waren.

 

Durch Sabr ist man in Allahs Gesellschaft.

 

8.46. ... Und seid standhaft! Gewiß, Allah ist mit den Standhaften.

 

Allah belohnt Sabr dreifach, mit Segen, Erbarmen und Rechtleitung.

 

2.157. Sie sind es, denen Segnungen von ihrem Herrn und Erbarmen zuteil werden, und sie sind die Rechtgeleiteten.

 

Sabr ist ein Mittel um Allahs Hilfe zu ersuchen.

2.45. Und sucht Hilfe in der Standhaftigkeit und im Gebet! ...

 

 

Taqwa (Gottesfurcht) und Sabr sind Erfordernisse um Allahs Hilfe und Unterstützung zu erhalten.

 

3.125. Ja doch! Wenn ihr standhaft seid und gottesfürchtig und sie unverzüglich über euch kommen, unterstützt euch euer Herr mit fünftausend gekennzeichneten Engeln."

 

Die Engel werden die Menschen, die Sabr hatten im Janna (Paradies) begrüßen.

 

13.24. Und die Engel treten zu ihnen ein durch alle Tore: "Friede sei auf euch dafür, dass ihr geduldig wart!" Wie trefflich ist die endgültige Wohnstätte!

 

Allah erlaubt, dass man erleidetes Unrecht höchstens im gleichen Maß vergeltet, Er macht aber klar, dass Sabr vorzuziehen ist.

 

16.126. Und wenn ihr bestraft, so bestraft im gleichen Maß, wie ihr bestraft wurdet. Wenn ihr aber geduldig seid, so ist das wahrlich besser für die Geduldigen.

 

Sabr und Gutes tun sind Erfordernisse um Vergebung und großen Lohn zu erhalten.

11.11. außer denjenigen, die standhaft sind und rechtschaffene Werke tun; für sie gibt es Vergebung und großen Lohn.

 

 

Allah bezeichnet Sabr als Eigenschaft zur Handhabung seiner Angelegenheiten.

 

42.43. Wahrlich, wenn einer standhaft erträgt und vergibt, so gehört dies zur Entschlossenheit (in der Handhabe) der Angelegenheiten.

 

31.17. (Luqman sagte:) O mein lieber Sohn, verrichte das Gebet, gebiete das Rechte und verbiete das Verwerfliche und ertrage standhaft, was dich trifft. Gewiß, dies gehört zur Entschlossenheit (in der Handhabung) der Angelegenheiten.

 

Sabr ist ein Erfordernis um Allahs Liebe zu erhalten.

 

3.146. Und Allah liebt die Standhaften.

 

Sabr ist ein Erfordernis um Allahs Gaben zu erhalten.

41.35. Aber dies wird nur denjenigen dargeboten, die standhaft sind, ja es wird nur demjenigen dargeboten, der ein gewaltiges Glück hat.

 

 

Die Standhaften und Dankbaren können die Zeichen Allahs erkennen.

31.31. Siehst du nicht, dass die Schiffe durch die Gunst Allahs auf dem Meer fahren, damit Er euch etwas von Seinen Zeichen zeigt? Darin sind wahrlich Zeichen für jeden sehr Standhaften und sehr Dankbaren.

 

 

42.32. Und zu Seinen Zeichen gehören die auf dem Meer fahrenden (Schiffe), wie die Berge. 42.33. Wenn Er will, läßt Er den Wind sich legen, dann bleiben sie bewegungslos auf seiner Oberfläche stehen. Darin sind wahrlich Zeichen für jeden sehr Standhaften und sehr Dankbaren;

 

Allah lobte Ayyub (alayhi salam) für sein Sabr.

38.44. ... Gewiß, Wir fanden ihn standhaft. Welch ein trefflicher Diener! Er war immer wieder umkehrbereit.

 

 

Die Gewinner sind die Menschen, die Sabr haben.

 

103.1. Beim Zeitalter! 103.2. Der Mensch befindet sich wahrlich in Verlust, 103.3. außer denjenigen, die glauben und rechtschaffene Werke tun und einander die Wahrheit eindringlich empfehlen und einander die Standhaftigkeit eindringlich empfehlen.

 

 

 

Sabr (Geduld) in der Sunna

 

Umm Salama (Radhiallahu anha) sagte: Ich habe vom Propheten, Sallallahu alayhi wa sallam, gehört als er sagte: „Es gibt keinen Muslim, der von einem Unglück getroffen ist und sagt: ‚Wir gehören Allah, und zu Ihm kehren wir zurück; O Allah! Belohne mich für meinen Verlust und gib mir etwas, das besser für mich ist.‘ und Allah wird ihm etwas geben, das besser für ihn ist.“ Sie sagte: „Als Abu Salamah gestorben war, sagte ich: ‚Wer von den Muslimen ist besser als Abu Salama? Seine Familie war die erste, die den Islam annahm!‘ Also sagte ich, was der Prophet uns gelehrt hatte, und Allah gab mir den Gesandten Allahs. Der Prophet schickte Hatib Ibn Abi Balta‘ah um mir mitzuteilen, dass er mich heiraten wollte, aber ich antwortete ihm, dass ich eine Tochter hatte und dass ich sehr eifersüchtig bin. Der Prophet antwortete: ‚Was ihre Tochter betrifft, so werde ich Allah bitten, sie unabhängig zu machen, und ich werde Allah bitten, ihre Eifersucht zu entfernen.‘ Und so habe ich den Propheten geheiratet.“ (Muslim)

 

Abu Musa Al Asch`ari (Radiallahu anhu) überlieferte: Der Gesandte Allahs (Sallallahu alayhi wa sallam) sagte: „Wenn das Kind eines Dieners von Allah stirbt, so fragt Allah die Engel: ‚Habt ihr das Leben des Kindes meines Dieners genommen?‘ Die Engel antworten: ‚Ja.‘ Sodann fragt Allah sie: ‚Habt ihr die Frucht seines Herzens genommen?‘ Die Engel antworten: ‚Ja.‘ Dann fragt Allah sie: ‚Was hat mein Diener gesagt?‘ Sie antworten: ‚Er preiste Dich und sagte: ‚Wir gehören Allah, und zu Ihm kehren wir zurück.‘ Daraufhin wird Allah sagen: ‚Baut ein Haus für meinen Diener im Paradies und nennt es Bayt al Hamd (Haus der Dankbarkeit).‘“ (Tirmidhi, Ahmad und Ibn Hibban)

 

Anas Ibn Malik (Radhiallahu anhum) berichtete, dass er den Propheten (Sallallahu alayhi wa sallam) folgendes sagen hörte: "Wahrlich, Allah sagte: »Wenn Ich Meinen Diener an seinen beiden geliebten Augen prüfe, und er sich dabei geduldig verhält, gebe Ich ihm das Paradies als Ersatz dafür.«" (Al-Bukhari)

 

'A'ischa (Radhiallahu anha) berichtete, dass der Gesandte Allahs (Sallallahu alayhi wa sallam) sagte: „Kein Leid trifft den Muslim, ohne dass Allah ihm dies als Sühne (für seine Sünden) zurechnet, sogar wegen einem Dorn, der ihn sticht." (Al-Bukhari und Muslim)

 

Abu Sa’id al-Khudri (Radhiallahu anhu) überlieferte, dass der Prophet (Sallallahu alayhi wa sallam) sagte: "Keiner erhält ein besseres Geschenk als Sabr.“ (Al-Bukhari und Muslim)

 

Ibn Mas'ud (Radiallahu anhum) erzählte: Ich besuchte den Propheten (Sallallahu alayhi wa sallam) als er Fieber hatte. Ich sagte zu ihm: „Oh Gesandter Allahs! Du hast sehr hohes Fieber." Er sagte: „Ja wirklich, es ist so stark, wie wenn zwei Männer von euch Fieber hätten." Ich fragte: „Heißt das, dass du die doppelte Belohnung erhältst?" Er sagte: „So ist es. Wenn ein Muslim auch nur durch einen Dorn verletzt wird, vergibt ihm Allah dafür eine seiner Sünden, und sie fallen von ihm ab, wie Laub von einem Baum." (Al-Bukhari und Muslim)

 

Abu Yahya Suhaib ibn Sinan (Radiallahu anhum) überliefert, dass der Gesandte Allahs (Sallallahu alayhi wa sallam) sagte: „Der Gläubige ist zu bewundern, da alles für ihn gut ist. Und niemanden außer einem Gläubigen zeichnet dies aus: Wenn ihm etwas Erfreuliches widerfährt und er dankt (Allah) dafür, so ist das gut für ihn. Wenn er von einer Prüfung heimgesucht wird und sich in Geduld übt, so ist das auch gut für ihn." (Muslim)

 

Ibn `Abbas (Radhiallahu anhum) berichtete, dass nach dem Tod von Ruqayyah (Radhiallahu anha), der Tochter des Propheten (Sallallahu alayhi wa sallam), die Frauen anfingen zu weinen und `Umar (Radhiallahu anhu) fing an sie zu schlagen, damit sie aufhören sollten. Da sagte ihm der Prophet (Sallallahu alayhi wa sallam): „O `Umar, lass sie alleine und lass sie weinen.“ Zu den Frauen sagte er: „Weint, aber vermeidet das Weinen von Schaytan (Teufel). Was aus dem Auge und dem Herzen kommt, ist von Allah und es ist ein Zeichen von Barmherzigkeit, und was von euren Händen und Zungen kommt, ist vom Schaytan.“ (Ahmad)

 

In manchen Völkern ist es ein Brauch, den Tod lautstark zu beklagen, sich zu schlagen, die Haare auszureissen und die Kleider zu zerreissen, oder sich zu wünschen auch zu sterben, in Frage zu stellen, warum die Person sterben musste und ihn ungerechtfertigterweise zu loben. Diese Form der Trauer ist im Islam verboten und bewirkt, dass der Tote im Grab leidet, d. h. seelisch leidet.

 

Aber gegen ein paar angemessene Worte ist nichts einzuwenden, ebenso stilles Weinen und traurig sein. Das bedeutet nicht mit dem Schicksal unzufrieden zu sein oder Allah Vorwürfe zu machen.

 

Der Prophet (Sallallahu alayhi wa sallam) sagte: „Wahrlich, das Auge tränt, das Herz trauert und wir sprechen nur Worte, die unserem Herrn wohlgefällig sind. O Ibrahim, wir sind wahrlich bei deinem Abschied von Traurigkeit erfüllt!“ (Al-Bukhari)

 

Sabr ist die Hälfte des Glaubens

 

Iman besteht aus zwei Hälften: eine Hälfte ist Sabr (Geduld) und die andere Hälfte ist Schukr (Dankbarkeit). Darum erwähnt Allah oft beide zusammen: „Darin sind wahrlich Zeichen für jeden sehr Standhaften und sehr Dankbaren.“ (Ibrahim 14:5; Luqman 31:31; Saba’ 34:19; ash-Shura 42:33)

 

Der Mensch hat zwei Triebkräfte, die eine Verhaltensänderung bewirken, entweder zu handeln oder zu verzichten. Er wird tun, was er will und lassen, was er nicht will. Der Islam besteht ebenfalls aus tun und lassen. Der Muslim muss die Gebote von Allah entweder erfüllen oder nicht übertreten und beides wird ihm nur mit Sabr gelingen.

 

Der Gläubige hat Verlangen und Ehrfurcht und beide basieren auf Sabr. Ehrfurcht führt zu Sabr (Geduld) und Verlangen bewirkt Schukr (Dankbarkeit).

 

Jede Tat, die vom Menschen begangen wird, ist entweder nützlich oder schädlich für ihn in dieser Welt und der nächsten, allenfalls ist sie nützlich für ihn in einer Welt und schädlich für ihn in der anderen. Die beste Wahl für einen Muslim ist das zu tun, was nützlich für ihn ist im Jenseits und sich dessen zu enthalten, was schädlich für ihn ist im Jenseits. Dies sind die Leitsätze von Iman (Glaube): Das zu tun was gut für ihn ist und das ist Schukr (Dankbarkeit) und sich dessen zu enthalten, was ihm schadet und das ist Sabr (Geduld).

 

Der Mensch ist stets in einer Situation, in der er eine Anweisung Allahs auszuführen hat oder sich von etwas zu enthalten hat, das Allah verboten hat oder etwas zu akzeptieren, das Allah verordnet hat. In allen Fällen hat er der Situation mit Sabr und Schukr entgegenzutreten. Allahs Anweisungen auszuführen ist Schukr und sich von verbotenen Dingen fernzuhalten und mit der Verordnung Allahs fertig zu werden, erfordert Sabr.

 

Der Mensch wird dauernd in zwei entgegengesetzte Richtungen gerissen: Sollte er der Verlockung dieser Welt, der Gelüste und Begierden folgen oder sollte er dem Ruf Allahs und des Jenseits, mit dem ewigen Paradies, das Allah für Seine Diener vorbereitet hat, antworten? Sich dem Ruf der Launen und Gelüste zu widersetzen ist Sabr und dem Ruf Allahs und des Jenseits zu antworten ist Schukr.

 

Der Islam basiert auf Haqq (Wahrheit) und Sabr, wie Allah sagt:

 

103.3. außer denjenigen, die glauben und rechtschaffene Werke tun und einander die Wahrheit eindringlich empfehlen und einander die Standhaftigkeit eindringlich empfehlen.

 

Der Muslim muss sich von der Wahrheit leiten lassen, für sich selber und für andere; das ist Schukr, aber dazu braucht es auch Sabr. Also entspricht Sabr der Hälfte von Iman. Und Allah weiß es am bessten.

Admin

Quelle: Ibn Qayyim al-Jawziyyah aus der englischen Übersetzung von “Uddat as-Sâbireen wa Dhâkirat ash-Shâkireen” © 1997 TA-HA