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Die Doktrin der Erbsünde beruht darauf, daß ein Kind sündenvoll geboren wird und daher bestraft werden muß. Ich kann das nicht akzeptieren. Alle Kinder kommen unschuldig zur Welt. Kommt ein Dreijähriger in die Hölle? Sie können zwar zeitweise Unfug treiben, aber  ihre Absichten sind nicht mehr als ein Experimentieren, um die Regeln herauszufinden.

Ohne Erbsünde erübrigt sich die Notwendigkeit eines großartigen Ereignisses, das die Last von den Menschen nimmt. Die Idee, daß Jesus (Friede sei auf ihm) gekreuzigt wurde, um die Sünden der Menschen hinwegzunehmen, verliert an Bedeutung, wenn Sünde in das Leben ein- und austritt, wie sie es immer getan hat – durch die Handlungen der Individuen. Man braucht keine „Erlösung“ außer durch Reue und Gottes Vergebung (sowie es Adam getan hat und Abraham und all die gläubigen Menschen bis zum Beginn des Christentums). Es gibt dann auch keinen Grund, die Göttlichkeit Christi zu akzeptieren oder zu glauben, daß sich seine Sendung grundsätzlich und essentiell von der der früheren Propheten unterschieden hat.

Die Erbsünde verwirrt das gesamte Prinzip der Sünde im Christentum. Wie weiß ich, wenn ich etwas falsch gemacht habe? Gar nicht, jemand anderer hat es gemacht, und mich beschuldigen sie!

Weitere Verwirrung bringt die Idee des Opfers. Die christliche Idee scheint zu sein, daß „das Unschuldige“ (wie das Lamm) sterben muß, um das Schuldige zu retten (will heißen, Christus muß sterben, um die Menschen zu retten). Das scheint an der Tatsache vorbeizugehen, daß als Opfer das bezeichnet wird, was Leute freiwillig aufgeben, aber hoch schätzen. Ich kann meine Zeit opfern oder mein Geld etc.

Wer hat was geopfert in der Geschichte von Jesu Kreuzigung? Der Mensch hat jedenfalls nichts geopfert. Und wie kann Gott etwas opfern? Er besitzt alles und hat vollkommene Macht über alles. Wie kann Er etwas aufgeben?

Das ist nur einer der Aspekte, der mir als Grundproblem im Christentum erscheint. Wenn Jesus für unsere Sünden gestorben ist, so muß dieser gewaltige Akt den Weg zur Erlösung verändert haben, d. h., daß es vor diesem Akt einen bestimmten Weg zur Erlösung gab und nach dem Akt dieser Weg vollkommen anders ist. Das scheint tatsächlich die Behauptung im Zentrum des Christentums zu sein. Aber wenn Gott die Menschen grundlegend verschieden behandelt zu unterschiedlichen Zeiten – einmal sehr streng und dann macht Er es leicht, dann kann man das kaum Gerechtigkeit nennen! Sollte es andererseits so sein, daß kein vollkommener Wandel auf dem Weg zur Erlösung stattgefunden hat, warum wird dann soviel Aufhebens um diese Geschichte gemacht? Dann wäre es doch gleichgültig, ob Jesus am Kreuz starb oder nicht.

Quelle:http://www.islamic.org.uk