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Die Ermahnung des Propheten ﷺ „macht Zuhd von der Dunya“ (Ibn Maja) bedeutet nicht, diese Welt außer Acht zu lassen, sondern sich der Vergänglichkeit der materiellen Dinge dieser Welt bewusst zu sein, die unbedeutend sind im Vergleich zur Ewigkeit, die uns Allah verspricht.

Was bei euch ist, geht zu Ende; was aber bei Allah ist, ist bleibend. Wir werden denjenigen, die standhaft sind, ganz gewiss mit ihrem Lohn das Beste vergelten von dem, was sie taten. (Koran 16:96)

Der Nutzen von Zuhd

Zuhd hat zur Folge, dass man von dieser Welt das sein lässt, was uns keinen Nutzen fürs Jenseits bringt. Zuhd befreit das Herz von der Versklavung durch zügelloses Verlangen und vor übermäßiger Aufmerksamkeit zu vergänglichen Sachen. Man erkennt den Wert von dem, was Allah für uns vorbereitet hat, gegenüber der Wertlosigkeit von allem, was wir hier haben. Der Prophet ﷺ sagte: „Wem Allah Gutes zuteilwerden lassen will, dem gibt Er die Fähigkeit auf Materialismus zu verzichten, die Sehnsucht nach dem Jenseits und die Einsicht seiner eigenen Fehler.“

Zuhd von Jesus

Jesus – Friede sei auf ihm – war ein beispielhafter Zaahid (Asket). Ka`b al-Ahbar radi Allahu anhu sagte: „Jesus, der Sohn der Maria, lief barfuß, verlangte keine Unterkunft, Waren, Kleider oder Geld. Geld erarbeitete er sich nur so viel, wie er für den Tag benötigte. Sobald die Sonne unterging, fing er an zu beten bis zum Morgen. Er machte die Blinden sehend, heilte die Leprakranken und erweckte die Toten – alles mit der Erlaubnis von Allah. Er verhielt sich asketisch in dieser Welt und strebte überschwänglich nach dem Jenseits, stets mit wachen Sinnen im Gedenken an Allah. Er war wie ein Wanderer auf dieser Welt, bis Allah ihn in den Himmel erhob. Er sagte: „Die Askese in Materialismus betrifft drei Tage, gestern ist schon vorbei und wir sollten Lehren daraus ziehen, heute, wo wir uns vermehrt vorbereiten sollten und morgen, wovon wir nicht wissen, was uns erwartet.“ (Musnad Ahmed)

Jesus sagte: „O Volk von Israel! Ich wurde auf der Erde mit einem besonderen Status versehen, ohne Pracht und Stolz. Wisst ihr, wo meine Wohnstätte ist?“ Sie sagten: „Wo ist deine Wohnstätte, o Geist von Allah.“ Jesus antwortete: „Mein Zuhause ist jeder Ort des Gebets, mein Parfum ist Wasser, Hunger würzt mein Essen, meine Füße sind mein Transportmittel, meine Lampe in der Nacht ist der Mond, meine Decke im Winter ist der Sonnenaufgang im Osten der Welt, mein Essen ist einfach, meine Früchte und Blumen sind alles was aus der Erde wächst, mein Gewand ist Wolle, mein Motto ist die Furcht vor Allah und ich begleite den Kranken und Armen. Ich schlafe während ich nichts habe und erwache während ich nichts habe und trotzdem ist keiner auf der Welt wohlhabender als ich.“ (Bihaar al-Anwaar)

Muslime und Christen sehen das Leben und die Lehren von Jesus aus unterschiedlichen Blickwinkeln. Doch sein spirituelles Erbe als rechtschaffener und charakterstarker Führer sowie seine Mission als Friedensbotschafter bieten gläubigen Menschen eine Gelegenheit, ihr gemeinsames, religiöses Erbe zu erkennen. Christen und Muslime sollten über die ewige Botschaft der spirituellen Einheit, die Allah im Koran nochmals bestätigt nachdenken:

Sagt: Wir glauben an Allah und an das, was zu uns (als Offenbarung) herabgesandt worden ist, und an das, was zu Ibrahim, Isma´il, lshaq, Ya`qub und den Stämmen herabgesandt wurde, und (an das,) was Musa und ´Isa (Jesus) gegeben wurde, und (an das,) was den Propheten von ihrem Herrn gegeben wurde. Wir machen keinen Unterschied bei jemandem von ihnen, und wir sind Ihm ergeben. (Koran 2.136)

Scheich Sadullah Khan ist Direktor der „Impower Development International“ www.impowerinternation.com.

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