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Die erste Offenbarung



 

Nach der Eheschließung mit Hadiga wurde der Prophet immer nachdenklicher; seine Tugenden und sein Glaube waren gereift. Er zog sich von Zeit zu Zeit auf den Berg Hira' zurück,um zu meditieren und Allah in Stille anzubeten. Als er wieder seine Höhle aufgesucht hatte, in der er nach der Wahrheit suchte, kam Gabriel zu ihm und forderte ihn auf: "Rezitiere!" [96:1]

Dies war die erste, wundersame Offenbarung koranischer Verse. Der Koran gilt als das Hauptwunder des Propheten Muhammad.


Die Mondspaltung

 




Ein anderes der immer erwähnten koranischen Wunder ist die Mondspaltung, auf die der Beginn von Sure 54 hindeutet:

"Es nahte die Stunde, und der Mond spaltete sich." [54:1]


Er gilt als Hinweis auf ein Wunder des Propheten, der vor den Augen der ungläubigen Quraish den Mond in zwei Hälften gespalten hat, nachdem sie ihn darum gebeten hatten, ihnen ein Wunder zu zeigen, "sodass sie den Berg Hira zwischen ihnen durch sahen." Der indischen Überlieferung zufolge soll auch König Shakrawarti Farmad in Südindien die Mondspaltung beobachtet haben, und als er sich davon überzeugt hatte, was in jener Nacht in Mekka geschehen war, bekehrte er sich zum Islam.

 



Somit war die Mondspaltung die Ursache für die Entstehung der ersten muslimischen Enklave im indischen Subkontinent..



 

 

Speise- und Wasserwunder


Den größten Korpus an überlieferten Wundern bilden die, die von der wunderbaren Vermehrung von Speisen oder von Wasser berichten:

* Die Frau von Gabir ibn ‘Abdullah sandte einmal ihren Mann aus, heimlich den Propheten einzuladen, damit er mit ihnen von ihrem karges Mahl speise. Diese Einladung, die ihm leise mitgeteilt wurde, gibt derProphet aber gleich freudig an die Umstehenden weiter, und die Gastgeber sind sichtlich entsetzt, als Muhammad mit so vielen Leuten bei ihnen eintrifft, dass sie Haus und Hof füllen. Die Frau macht ihrem Gatten den Vorwurf, sich nicht an ihre Anweisung gehalten zu haben, doch da sprach der Prophet schon ein Bittgebet über das wenige Essen, das er verteilte, und zu ihrer Überraschung blieb, als alle gesättigt waren, sogar noch etwas übrig. Ähnliches geschah bei einem Feldzug: Er hieß die Leute ihr restliches Proviant zusammentragen und verteilte es neu, und am Ende gab es immer noch Speise. (Siehe Textbeispiel Baihaqi)


* Eine Gruppe von Gefährten des Propheten kam in der Wüste bei Ummu Ma‘bad vorbei und versuchte, Fleisch und Datteln von ihr zu kaufen, aber sie besaß nichts. Als der Prophet auf ihr einziges Schaf deutete und sagte: "Hat es Milch?", erwiderte sie: "Es ist zu schwach.".


"Erlaubst du mir, dass ich es melke?" – "Wenn ich irgendwelche Milch in ihm sähe, hätte ich es schon gemolken." Da strich der Gesandte Gottes mit der Hand über den Euter des Schafes und sprach ein Bittgebet, und die Milch floß reichlich, sodass alle davon tranken und noch ein Krug gefüllt wurde. Als Abu Ma‘bad mit dem restlichen Vieh heimkam, wunderte er sich über die Milch, und seine Frau berichtete ihm von dem "gesegneten Mann", der bei ihnen vorbeigekommen war.


* Gabir ibn ‘Abdullah berichtet: "Bei Hudaibiya traf uns ein schwerer Durst. Weinend nahmen wir zum Gesandten Gottes unsere Zuflucht; vor ihm stand ein kleines Gefäß mit Wasser. Er tat seine Finger hinein, und schon quoll das Wasser zwischen seinen Fingern hervor, sodass es für uns alle reichte.


* Man könnte für die bisher erwähnten Beispiele sagen, dass es das Bittgebet des Propheten ist, das sich als so wirkungsvoll erweist; so auch in diesem Fall: Ein Mann trat während der Freitagspredigt zum Propheten und flehte ihn an: "O Gesandter Allahs, das Vieh ist verendet, und wir sind ratlos geworden, so bitte Allah darum, dass Er uns Rettung bringt."


Da erhob der Prophet die Hände zum Gebet und bat Gott um Wasser; da hob es unaufhörlich zu regnen an, bis derselbe (?) Mann nach einer Woche wiederkam und den Propheten darum bat, dem Regen Einhalt zu gebieten.



Heilungswunder



 

Der Prophet besaß mit Allahs Erlaubnis auch Heilkraft: Er setzte das zerflossene Auge des Qatada ibn al-Nu‘man wieder ein, das danach zum besten seiner beiden Augen wurde; mit seinem Speichel heilt er auch das Auge ‘Alis und die Pfeilwunde Abu Qatadas.

Die Heilkraft seines Speichels nutzte er auch um einen alten Mann zu heilen, der an Magenkrebs litt; er tat dies, indem er auf ein Kügelchen Erde spie, das dieser dann aufgelöst trinken sollte. Aber auch das Waschwasser des Propheten wurde zu "medizinischen" Zwecken genutzt: Es gab einem ermüdeten Kamel, das damit übergossen wurde, wieder Tragfähigkeit, und Abdallah ibn Ubay versuchte, durch eine ähnliche Behandlung den hartnäckigen Unglauben seines Vaters zu kurieren.


Der Prophet ließ auch Abdullah ibn Utaiq genesen, der sich im Kampf gegen Abu Rafi3 ein Bein gebrochen hatte, indem er sagte: "Strecke dein Bein!" Er gehorchte; da strich der Prophet über das Bein, und er wurde von allen Beschwerden befreit.



Naturwunder


Es war nicht nur so, dass Bäume und Berge den Propheten grüßten, er konnte sich auch den Gehorsam der Materie verschaffen, um Höhner und Ungläubige zu belehren.

So bekehrte sich ein Beduine zum Islam, nachdem er sah, wie eine Dattelrispe auf Befehl des Gesandten Gottes von der Palme herunterkam und danach wieder an ihren ursprünglichen Platz zurückkehrte.


Während der Schlacht von Badr zerbarst das Schwert von ‘Ukasha, und da dies seine Kampfbereitschaft hingegen nicht zu brechen vermochte, begab er sich zum Propheten und verlangte ein anderes Schwert. Dieser gab ihm statt dessen einen blattlosen Zweig, der sich dann in ein Schwert verwandelte, das er bis zu seinem Tode als Märtyrer zur Zeit Abu Bakrs trug.


Der Prophet pflegtesich beim Predigen auf einen Palmstumpf zu stützen, bevor man für ihn eine einfache Kanzel errichtete, sodass der Palmstumpf überflüssig wurde. Tiefbetrübt seufzte und klagte das Holz, weil es sich nach dem Propheten sehnte; da ließ er es zum Trost in seine Nähe bringen.


Ein gewaltiger Felsbrocken bereitete den Muslimen beim Ausheben des Grabens für die Grabenschlacht Probleme, und sie berichteten es dem Propheten. Dieser spie in einen Eimer Wasser, der über den Felsen ausgegossen wurde; anschließend leistete das Gestein denSchaufeln und Hacken keinen Widerstand mehr, sondern zerfiel wie Staub.


Zum Erzittern des Berges Uhud siehe das Textbeispiel al-Isbahanis.


Tierwunder

Ein Hirte vom Stamm der Aslama hütete einst seine Schafe in der Wüste von Du Hulaifa , als ein Wolf eines seiner Schafe erbeutete. Geistesgegenwärtig rannte der Hirte ihm nach, bewarf den Wolf mit Steinen und konnte auf diese Weise sein Schaf davor bewahren, von ihm gerissen zu werden. Doch der Wolf hob zum Sprechen an und fragte ihn, ob er denn keine Gottesfurcht hätte, um ihn so seines "täglich Brotes" zu berauben. Der Hirte gerät völlig aus der Fassung: Ein sprechender Wolf?

Dieser zeigt sich jedoch wenig beeindruckt: "Was wundert Dich ein sprechender Wolf, wo du doch hier unbekümmert Schafe hütest, während der Gesandte Gottes die Leute in der nahegelegenen Stadt über das Verborgene und das Zukünftige belehrt!"


Sofort trieb der Mann seine Schafe nach Medina; im Hause Aiyubs berichtet er dem Propheten den Vorfall, der erwidert: "Dies sind die Wunder die sich vor dem Eintreffen der Stunde ereignen."


Es werden aber auch kleinere "Anekdoten" aufgezeichnet, so zum Beispiel, dass einmal ein Adler den Schuh des Propheten entführt haben soll, um ihn vor einer giftigen Schlange zu bewahren, die sich darin versteckt hatte, oder dass ein Kamel, das geschlachtet werden sollte, nur knapp diesem Schicksal entkam, weil es fortlief und bei dem Gesandten Gottes Zuflucht suchte, indem es seinen Kopf in seinen Schoß legte.



 

Kenntnis des Verborgenen

 

Es gab viele Situationen, in denen Allah dem Propheten nicht nur die Offenbarung zukommen, sondern ihm auch Wissen um das Verborgene zuteil werden ließ, so zum Beispiel im Bezug auf Mordanschläge, die gegen ihn verübt werden sollten:

Eine Jüdin aus Haibar trug Muhammad und seinen Gefährten vergiftetes Schafsfleisch auf. Er kostete ein Stück davon und sagte sofort: "Laßt ab, dieser Bug erzählt mir, dass er vergiftet ist."


Trotzdem erlag der Prophet wenig später wegen dieses Ereignisses einer Vergiftung.



http://www.way-to-allah.com

Quellenhinweis:

Auszug aus einer Arbeit von As-Sunnah.de


Literaturverzeichnis:

Andrae, Tor: Die Person Muhammeds. In Lehre und Glaube seiner Gemeinde, Stockholm 1918, S. 26-123.

Arikan, Hasan: Muhtasar Ilmihal. Resimli namaz hocasi, Istanbul, ohne Jahresangabe.

Bahgat, Ahmed: Stories of the Prophets.From Adam to Muhammad, Kairo 1997, bes. S.414 ff.

Al-Baihaqi, Abu Bakr Ahmad: Dala'il an-Nubuwwa. 7 Bände, Beirut 1980.

Al-Isbahani, Abu Nuaim Ahmad ibn Abdallah: Dala'il an-Nubuwwa, Beirut 1991.

Ibn Rassoul, Abu r-Rida Muhammad ibn Ahmad: Von den Wundern des Propheten Muhammad, Köln 1998

Schimmel, Annemarie: Und Muhammad ist sein Prophet. Die Verehrung des Propheten in der islamischen Frömmigkeit, Köln Düsseldorf 1981, bes. S. 51 ff.