عربي - English - Française - Português - Español - - Italiano - русский

Jihada wuchs in Philadelphia, USA, als Baptist Christin auf. Durch genaues Beobachten der Muslime war sie fasziniert vom Islam und wurde Muslim.

Meine Mutter wollte, dass ich jeden Sonntag in die Kirche ging und die einzige an diesem Tag erlaubte Musik war Gospel. Ich mochte die Kirche nie richtig. Ich hatte immer den Eindruck, es gehe hier mehr um eine Modeschau. Man musste seine besten Kleider tragen und dann dort sitzen und alle von Kopf bis Fuß mustern, die zur Türe rein kamen.

Ich sah Leute, die einander stupsten, wenn sie gewisse Leute sahen und es wurde über sie gelästert, oder sie wurden von oben herab angeschaut. Ich bemerkte einige Personen, die sich unwohl fühlten in ihrem Outfit, weil sie wussten, dass sie nach der Messe das Gesprächsthema sein würden. Ich habe mich in dieser Atmosphäre nie wohl gefühlt.

Dann fing die Messe an und damit die Zeit, wo sich der Priester im Element fühlte. Er fing langsam und ruhig mit seiner Rede an und steigerte sich nach und nach. Schon bald würde er die Bibel ergreifen und dann in vollem Eifer hin und her springen, bis ihm der Schweiß aus allen Poren lief. Die Leute liebten ihn so und würden anfangen zu jubeln und spornten ihn noch mehr an. Und wenn die Leute dann voll aufgedreht waren, ließen sie die Geldbox zirkulieren und weil sie so in Stimmung waren, gaben sie alles Geld, das sie bei sich hatten, ohne darüber nachzudenken. Ich konnte dies nie verstehehen; sobald der Priester hochgestimmt war, waren es die Leute auch. Mich hat es nie mitgerissen und ich fragte mich manchmal warum.

Dann ging ich nach Hause und fing an in der Bibel zu lesen. Ich war mir sicher, dass ich dort die Antwort finden würde, warum ich nicht so war wie die anderen Gläubigen. Ich dachte wirklich, dass ich etwas falsch machen würde. Aber ich fand keine Beschreibung von Leuten, die hin und her sprangen und davon glücklich wurden.

Ich erinnere mich, als ich die Stelle las, wo Jesus von Judas – einem der Jünger – betrogen wurde und dann hinter einen Berg ging und dort betete. Dann habe ich mich gefragt, zu wem betete denn „Gott“? Ich wusste, dass da etwas nicht stimmen konnte und ich fragte meine Mutter und Großmutter und sie sagten mir, er würde zum Vater beten. Das brachte mich dann völlig durcheinander und dauerte an bis ich ein Teenager war und dann zum Schluss kam, dass die Kirche nichts für mich ist. Also ich war nie religiös.

Mir fielen immer die muslimischen Frauen auf, wenn ich an ihnen vorbei lief oder im Bus. Ich wollte gerne wissen, um was es bei ihnen ging, aber ich wusste nicht, wie ich sie ansprechen sollte. Ich hatte eine Freundin und sie sagte mir, ich solle sie mit as-salamu alaykum begrüßen. Ich beschloss dies zu sagen, wenn ich sie das nächste Mal sah. Sie sagte mir noch, dass das heilige Buch der Muslime der Koran sei und dass sie kein Schweinefleisch essen würden. Wir konnten beide nicht verstehen, warum sie sich so bedeckten, aber wir fanden es anmutig. Es machte sie außergewöhnlich und sie hatten immer ein gutes Benehmen.

Eines Tages war ich im Bus in die Stadt und dann stieg eine Muslima ein und ich grüßte sie mit as-salamu alaykum und sie grüßte mich auch. Dann fragte ich sie, wo man einen Koran kaufen konnte und sie sagte es mir. Gleich am nächsten Tag habe ich ihn mir besorgt. Als ich angefangen habe mit Lesen, da bekam ich ein gutes Gefühl; ich konnte es verstehen und ich konnte ihn nicht mehr weglegen.

Ich entschloss mich ins Militär zu gehen und ich nahm den Koran mit und habe immer darin gelesen und meinen Kameradinnen davon erzählt. Das ging drei Jahre lang so weiter und dann habe ich mich noch für zwei Jahre eintragen lassen und so kam ich nach Texas. Meine Zimmerkameradin war Buddhistin und ich beobachtete sie, wenn sie ihre Rituale vollzog. Sie hatte eine kleine Schachtel, dann sang sie und bimmelte mit Glöckchen vor Kerzen. Ich erzählte ihr, dass ich mich für den Islam interessierte und was ich am lesen war. Einmal ging sie fort und als sie zurück kam, gab sie mir einen Zettel und sagte: „Vielleicht interessiert dich das.“ Es war über den Islam und wo sich die Muslime freitags versammelten. Ich legte ihn in meinen Schrank. Ein oder zwei Tage später beschloss ich dorthin zu gehen und zu schauen, was da los war. Ich hörte der Khutba zu und es gefiel mir sehr gut. Er sprach von den Menschen und ihrem Benehmen und wie sich die Frauen kleideten. Ich bekam einen guten Eindruck und die Frauen waren so nett zu mir.

Sie haben nicht versucht, mich zu bekehren, sondern sie luden mich ein wieder zu kommen. Also ging ich am nächsten Freitag wieder hin und die Khutba gefiel mir auch wieder. Was er sagte, entsprach der Wirklichkeit und stimmte. Die Frauen sagten, dass sie sich nächste Woche zum Picnic im Park treffen würden und sie würden sich freuen, wenn ich auch käme; ich nahm die Einladung an.

Also ging ich an dem Tag in den Park. Es war Nachmittag und ich beobachtete, wie die Männer weiße Tücher ausbreiteten. Ich dachte mir, wir würden darauf sitzen und essen. Während ich mit den Frauen auf einer Bank saß, kam einer der Männer, zog die Schuhe aus und stellte sich mitten auf die Tücher. Er hielt seine Hände an die Ohren und begann zu singen, wie mir schien und ich fragte mich, warum er das bloß machte.

Ich fragte die Frau neben mir und sie antwortete, das sei der Ruf zum Gebet. Dann fingen sie an mit den Sunnagebeten. Ich schaute zu, wie der eine stand und ein anderer sich beugte und ein dritter seinen Kopf auf den Boden legte. Als sie fertig waren, kam ein anderer Mann und rief noch einmal zum Gebet. Nun standen alle auf und stellten sich in Reihen auf, so wie wir es im Militär gewohnt waren. Einer stand vorne und die anderen bildeten Reihen hinter ihm. Die Frauen waren etwas weiter hinten. Dann fingen sie an zu beten. Ich habe in meinem ganzen Leben noch nie etwas so faszinierendes gesehen. Ich war total überwältigt, als ich das sah.

In diesem Moment wusste ich, ich wollte Muslim werden. Als das Picnic fertig war, sagte ich, dass ich nächste Woche wieder kommen würde und so tat ich es auch. Ich sagte zu den Frauen, dass ich Muslim werden wollte und sie sagten es dem Imam und dann sprach ich die Schahada.

Das war der glücklichste Tag in meinem Leben. Alle Schwestern umarmten mich und gratulierten mir. Ich kam mir vor wie in einer anderen Welt und dieses Gefühl ist bis heute geblieben. Alhamdu Lillahi Rabbil Alamin.

Möge Allah uns allen helfen, Seine Gebote einzuhalten. Möge Allah uns befestigen, Seinen perfekten Din zu befolgen, zu praktizieren und zu akzeptieren und möge Allah uns die Kraft, den Glauben und die Unterstützung geben, unsere Gelüste zu zügeln. Amin!

islam-universe.com

Übersetzt durch

Der wahre Islam