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Es war eine schwülwarme Augustnacht. Ich hatte mich entschlossen, im Koran zu suchen, was da über das Christentum geschrieben steht.

Nachdem ich zwei Jahre Informationen über den Islam gesammelt hatte, wusste ich schon, dass dies die Wahrheit sein musste und der richtige Weg zu Gott. Jedoch hielt mich etwas davon zurück, die letzte Entscheidung zu fällen und überzutreten. Ich war mir sicher, dass ich die Lösung meiner Bedenken im Koran finden würde.

Alhamdulillah (alles Lob gebührt Allah), so war es dann auch! Nachdem ich die folgenden Verse gelesen hatte:

Surah Al-Maeda

"Sicherlich findest du, dass unter allen Menschen die Juden und die Götzendiener die erbittertsten Gegner der Gläubigen sind. Und du wirst zweifellos finden, dass die, welche sagen: "Wir sind Christen" den Gläubigen am freundlichsten gegenüberstehen. Dies (ist so), weil es unter ihnen Priester und Mönche gibt und weil sie nicht hochmütig sind. (82) Und wenn sie hören, was zu dem Gesandten herabgesandt worden ist, siehst du ihre Augen von Tränen überfließen ob der Wahrheit, die sie erkannt haben. Sie sagen: "Unser Herr, wir glauben, so schreibe uns unter die Bezeugenden. (83) Und weshalb sollten wir nicht an Allah glauben und an die Wahrheit, die zu uns gekommen ist, wo wir innig wünschen, dass unser Herr uns zu den Rechtschaffenen zählen möge?" (84) Und um dessentwillen, was sie da gesagt haben, wird Allah sie mit Gärten belohnen, durch die Bäche fließen. Darin sollen sie ewig verweilen; und das ist der Lohn derer, die Gutes tun." (85)

da war ich überzeugt, dass es in meinem Unterbewusstsein ein natürliches Verlangen gab ein Muslim zu sein. In Wirklichkeit war ich schon seit meiner Geburt ein Muslim.

Ich war gerade dabei, meinen Masterabschluss in Geschichte zu machen, nachdem ich bereits einen Bachelor in Bildungswissenschaft hatte. Ich war mir bewusst, dass sich mein Leben durch diesen Entscheid total verändern würde. In den letzten vier Jahren, hatte ich einige sehr nette Schwestern und Brüder kennen gelernt, die mich auf meinem Weg zur Wahrheit mit Geduld und Wissen begleitet haben.

Ich konnte mich nie mit der Vorstellung des Christentums identifizieren, der einzige Weg zu Gott zu sein. Ich weiß nicht warum. Einmal hatte ich einen Priester nach der Erklärung der Trinität gefragt, aber da er sie nicht erklären konnte, regten sich in mir Zweifel. Er sagte mir von oben herab, ich müsste das ganz einfach als eine Gegebenheit des Glaubens akzeptieren. Mit anderen Worten, das Christentum musste keinen Sinn machen. Es verlangte von mir sein Konzept hinzunehmen, als Tatsache des Glaubens, ansonsten wäre ich keine gute Christin.

Die Vorstellung, dass eine Religion keinen Sinn zu machen brauchte, beschäftigte mich sehr. Ich konnte nicht verstehen, warum Gott mir einen Verstand zum Denken und Überlegen gegeben hatte und dann von mir erwartete, ihn nicht einzusetzen, wenn es darum ging, Ihm zu dienen! Ich wurde neugierig auf andere Religionen und als ich ein Jahr in Japan verbrachte, vertiefte ich mich in den Buddhismus. Aber schon bald habe ich damit aufgehört, weil es mir widerstrebte, mich vor einer Statue von Buddha zu verbeugen. So wollte ich mich damit zufriedengeben, an der Religion festzuhalten, mit der ich aufgewachsen war und wo ich mich besser fühlte.

Zu diesem Zeitpunkt wusste ich kaum etwas über den Islam. Ich dachte, das sei etwas, was nur die Araber praktizierten. Im Nachhinein scheint es unglaublich, dass eine Geschichtsstudentin sich von so falschen Gedanken irreleiten läßt und es beweist die Tatsache, dass viele westliche Geschichtsbücher ein verzerrtes Bild vom Islam vermitteln. Alhamdulillah, heutzutage fällt mir auf, dass der Islam in den westlichen Lehrbücher auf positivere Art dargestellt wird.

Einer der ausschlaggebensten Punkte betraf die Menschen, denen ich begegnete, die den Islam nicht nur würdevoll praktizierten, sondern sich auch gegenüber mir als Nichtmuslimin tolerant zeigten. Ich traf auf meiner Uni viele Muslime.

Da war eine Schwester von Malaysia in meiner Klasse, die mit Hijab und langer, lose fallender Kleidung selbstsicher durch den Raum an ihren Platz schreitete; und ein Bruder, der regelmäßig in die Buchhandlung der Uni kam, wo ich arbeitete. Es fiel mir auf, dass er sehr schlicht angezogen war und immer so gepflegt wirkte.

Dann war da noch ein Bruder, der auf einem Inlandflug neben mir saß und sich sehr respektvoll benahm und mich freundlich beruhigte, als wir in heftige Turbulenzen gerieten. Als er meinen Schreck bemerkte, weil das Flugzeug absackte, erzählte er mir, dass er Pilot bei einer internationalen Fluglinie war und dass alles in Ordnung sei und er erklärte mir auch ein paar Sachen, wie diese Technik funktionierte und das war beruhigend.

Ich realisierte, dass all diese Leute Muslime waren und aus verschiedenen Orten dieser Welt kamen. Ich bewunderte die Art ihres Benehmens und die Tatsache, dass sie stolz waren Muslim zu sein. Und vor allem waren sie mir als Nichtmuslimin gegenüber immer sehr aufmerksam und freundlich.

Etwa ein Jahr bevor ich schließlich konvertierte, habe ich mich mehr für den Islam interessiert. Am Anschlagebrett der Kirche bemerkte ich eine Einladung zu einer christlich-muslimischen Dialogveranstaltung. Dazu waren einige grundsätzliche Informationen zum Islam aufgeführt. Was mich besonders beeindruckte, war die Zahl der Muslime auf der Welt: eine Milliarde! Da dämmerte es mir, dass es nicht eine Milliarde Araber gibt, also musste der Islam eine Religion für alle sein! Ich dachte mir, da muss doch etwas Wahres an dieser Religion sein, wenn so viele sie praktizieren.

Ich habe nicht an der Veranstaltung teilgenommen. Dafür ging ich in die Bibliothek; ich wollte die englische Bedeutung des Koran lesen. Ich hatte das Buch in drei Tagen verschlungen und war begeistert. Mein Gesamteindruck war, dass der Islam eine Lebensform ist und eine Balance zwischen Gerechtigkeit und Barmherzigkeit. Ich wusste, dass ich noch mehr über diese Religion herausfinden wollte.

Auf der Uni gab es eine MSA (Muslim Student Association) und dort bekam ich eine Menge informativer Broschüren. Ich habe mich mit einigen Muslimen befreundet und stellte ihnen unzählige Fragen, bis ich an den Punkt kam, wo ich eine Entscheidung fällen musste. Keiner meiner Freunde hatte mich gedrängt zu konvertieren. Rückblickend bin ich echt erstaunt, wie geduldig sie meine Fragerei aushielten.

Nach der Konversion war ich dem Allmächtigen Allah so dankbar für diese Rechtleitung. Es ist schwer zu beschreiben: Ich fühlte mich manchmal ekstatisch. Ich wollte unbedingt sofort das Gebet lernen und auch den Hijab tragen, obwohl ich wusste, dass die Leute mich anstarren oder freche Kommentare abgeben würden. Mit meiner Familie hatte ich wirklich schwierige Prüfungen durchgemacht und fast all meine Freunde wiesen mich als Muslimin ab; aber Alhamdulillah, Allah gab mir bessere Freunde!

Ich denke, die beste Beschreibung meiner Dankbarkeit gegenüber Allah für dieses wertvolle Geschenk des Glaubens ist zu sagen, dass meine schwierigsten Tage als Muslimin so viel besser waren als die besten Tage, die ich je als Nichtmuslimin erlebt hatte!

onislam.net

Übersetzt durch

Der wahre Islam