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Mein Name ist Louise und ich komme aus Dänemark. Ich weiß nicht so recht, was genau mich dazu brachte eine Muslima zu werden. Ich wurde als Christin der Lutheranischen Kirche aufgezogen und ich war wahrscheinlich die einzige meiner Familie, die religiös war.

Als ich ein Teenager wurde und ich immer in die Kirche ging und so, erkrankte meine Mutter an Krebs und ich erinnere mich, wie ich eindringlich für sie betete, aber es half nicht.

Das hat meinen Glauben an Gott erschüttert; ich war ja noch wie ein Kind. Ich dachte mir, wie konnte Gott mir das antun?

Ich konnte nicht mehr glauben und während dieser Zeit als Teenager habe ich die Religion nicht mehr praktiziert. Ich hatte viele Muslime als Freunde und auch viele Christen. Ich habe immer mit vielen Menschen von überall gesprochen.

Und da habe ich dann auch ein paar Sachen über den Islam gefunden, die mir wahr erschienen. Es tönte so, als wäre dies richtig. Später hatte ich in der Schule Religionsunterricht und ich lernte mehr über den Islam, das Christentum, Buddhismus und so weiter. Ich versuchte rauszufinden, was für mich richtig war. Ich habe dabei nicht an Konvertieren gedacht, ich wollte einfach den Sinn des Lebens kennen und ich hatte mit niemandem über meine Einstellung dazu gesprochen.

Zurückblickend kann ich sagen, dass ich das Christentum nicht so logisch empfand wie den Islam. Der Islam war überzeugend, einfach zu lernen und viele Sachen haben mir gefallen. Aber es gab nicht nur Gutes. Am Anfang hatte ich irgendwie Angst vor dem Islam, so wie auch viele andere Leute. Ich dachte, die Frauen würden leiden und seien den Männern nicht ebenbürtig, so denken viele Nichtmuslime. Also ich dachte, es gebe im Islam auch viele schlechte Sachen. Aber je mehr ich studierte, desto weniger schlecht erschienen mir die Details dieser Religion. Schließlich konnte ich nur noch schöne Sachen finden.

Und dann traf ich diesen arabischen Amerikaner und ich verliebte mich. Ich hatte das Gefühl, dies sei ein Wink des Schicksals. Allah wollte, dass ich Muslima werde. Ich konnte den Grund nicht erklären, aber ich fühlte, dass es so war. So wurde ich dann recht bald eine Muslima. Diese Beziehung hatte nicht angedauert. Auch wenn viele Leute denken, die muslimische Frau könne einen Mann nicht verlassen, so stimmt dies nicht und ich habe es getan!

Ein halbes Jahr lang – fast das ganze erste Jahr als Muslima – habe ich den Islam nicht wirklich praktiziert. Ich fastete im Ramadan, aber ich betete nicht. Ich wusste nicht wie, weil das Gebet muss man auf Arabisch machen.

Es gab so viele Sachen, die ich nicht genau wusste. Ich habe keinen Hijab getragen und ich bedeckte mich nicht. Ich lebte einfach so weiter wie bisher, aber ohne Alkohol zu trinken und ohne Schweinefleisch zu essen. Es fiel mir leicht, darauf zu verzichten, aber es fiel mir schwer, mich zu bedecken und fünf Mal pro Tag zu beten.

Nach einer gewissen Zeit habe ich damit angefangen, mehr und mehr über den Islam zu lesen und dann wurde alles einfacher. Ich merkte, dass es verschiedene Gruppierungen gab, wie Sunniten und Schiiten; das hat mir alles geholfen. Ich habe angefangen darüber nachzudenken den Hijab zu tragen, aber es war, als könnte ich das nicht tun. Meine Familie würde darüber nicht erfreut sein.

Als ich konvertiert bin fragte mich meine Familie: „Willst du jetzt einen Hijab anziehen?“ Und ich antwortete: „Niemals werde ich das tun.“ Damals fand ich es nicht notwendig, aber je mehr ich den Islam liebte, desto mehr wollte ich auch den Hijab anziehen. Das erschien mir dann völlig richtig.

Ich habe über das Tragen des Hijab nachgedacht; ich machte das ein halbes Jahr lang. Endlich im Ramadan 2007 habe ich ihn angezogen Alhamdulillah (alles Lob gebührt Allah). Es war mir mulmig zumute, weil auch nach 9/11 viele Leute vor Muslimen Angst hatten, aber ich bat Allah um Unterstützung und es mir leicht zu machen und bis jetzt war es auch einfach. Alle haben es hingenommen. Das ist das Gute in Amerika. Ich machte die Erfahrung, dass die Leute offen sind für andere Sachen Alhamdulillah.

Jedoch hatte ich einige Probleme als Muslima in meiner Familie. Sie waren erschrocken, als sie erfuhren, dass ich Muslima werden wollte. Sie versuchten mich davon abzuhalten zu konvertieren. Ich musste von ihnen viele schlechten Sachen hören, nur mein Vater hat das Ganze etwas entspannter aufgenommen und cool reagiert, wenn ich das so sagen darf.

Aber meine Schwester konnte mich bis jetzt nicht als Muslima akzeptieren. Immerhin hat sich jetzt der Rest meiner Familie damit abgefunden. Wenn ich sie Besuche, kochen sie kein Schweinefleisch und so, also das ist schon sehr gut. Das hat mir die Sache erleichtert Alhamdulillah...

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Übersetzt durch

Der wahre Islam