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Die spirituelle Nacht: Ich brauche nur noch ein Zeichen!

Dann fragte ich, ob ich den Koran nach Hause nehmen darf und ich versprach, das Buch respektvoll zu behandeln. Also nahm ich ihn mit und fing an zu lesen. Beim Lesen fiel mir auf, dass es nicht wie eine Geschichte war, es war, als ob mich jemand beauftragen würde, als ob mir jemand sagt, wo es lang geht. Eines nachts wollte ich mich so richtig in spirituelle Stimmung versetzen. Vielleicht hast du diese Geschichte schon gehört, ich entschuldige mich.

Ich zündete eine Kerze an, das Fenster war offen, die Vorhänge zugezogen und ich versuchte dieses sprirituelle Gefühl zu erlangen. Es war eine schöne Sommernacht in Melbourne, richtig Hochsommer und ich saß da und dachte: Das ist sie, diese Nacht. Ich hatte alle sprirituellen Beweise untersucht, auch die wissenschaftlichen Beweise über die Berge als Pflöcke, wie der Embryo sich im Mutterbauch entwickelt, ... und nach all den faszinierenden Beweisen brauchte ich nur noch einen kleinen Schubs, wie wenn ich am Rand einer Klippe stehen würde, bereit zu springen, aber dazu einen Schubs brauchte.

Wie ich da so saß, es war ganz still, ich las im Koran, dann sagte ich: „Allah, das ist mein Zeitpunkt. In diesem Moment bin ich bereit für den Schritt in den Islam. Alles was ich dazu noch brauche ist ein Zeichen, nur ein kleines Zeichen, nichts Gewaltiges, vielleicht ein kleiner Blitz oder die Hälfte des Hauses bricht zusammen, Du weißt schon ... eine Kleinigkeit für Dich. Und so saß ich da, darauf wartend, dass die Kerze sich vor meinen Augen in einen Blitz verwandelt, wie in den Filmen ... Aber Subhanallah nichts! Es passierte absolut gar nichts!

Ich war so richtig enttäuscht, um ehrlich zu sein. Also ich saß da und sagte: „Allah, das ist Deine Chance. Ich bin hier. Ich gebe Dir noch eine Chance. Gut, ich weiß, Du bist vielleicht beschäftigt, auf der anderen Seite der Welt ist es Tag, da ist jede Menge los. Vielleicht kann es auch nur wie eine Fehlzündung bei einem Auto sein, Du weißt schon, eine Kleinigkeit. Vergessen wir das halbe Haus und auch die Kerze. Draussen könnte ein Vogel piepsen, es ist mir egal, einfach irgendetwas ... Und ich sagte „los“, aber es passierte einfach gar nichts. Ich konnte nicht einmal sagen, dieses Knacken in der Wand war es. Absolut gar nichts. Ich war so richtig enttäuscht. Ich saß da und dachte, das war es. Es war meine letzte Chance für den Islam und ich habe es nicht gefunden.

Ich wendete mich wieder dem Koran zu, begann weiterzulesen, wo ich aufgehört hatte, und Subhanallah! im nächsten Vers auf der nächsten Seite sprach Allah von Seiner Schöpfung und stellte fest: „Hierin sind ja bestimmt Zeichen für Leute, die Verstand haben.” Subhanallah! ich zog mir die Decke über den Kopf und tat, als ob ich schliefe. Ich bin über mich selbst erschrocken und ich konnte nicht glauben, dass ich so arrogant war, ein extra Zeichen für mich zu fordern, wo doch schon die ganze Zeit alle Zeichen für mich da waren. Die Tatsache, dass wir diese Welt haben, die Tatsache, dass die Schöpfung da ist, Zeichen für uns alle.

Die Schahada in der Moschee: Takbir!

Am nächsten Tag habe ich entschieden, dass es jetzt sein sollte, ich werde ein Muslim. Ich hatte nun schon etwa sechs Monate den Islam untersucht. Ich ging und sagte mir, dass ich die Schahada machen werde. Ich hatte keine Ahnung, was ich sagen musste, ich wusste gar nicht, was für Worte es waren. Es war wohl kurz vor dem Ischa (Nacht) Gebet, zwischen 7 und 8 Uhr abends. Ich ging hinein und konnte es kaum glauben. Da waren etwa Tausend Leute in der Moschee. Ich dachte mir, schau diese Religion, wie stark sie sind. Es war die erste Nacht von Ramadan; Ramadanmuslime?

Ich saß dort und ich war aufgeregt, muss ich zugeben. Dann kam einer zu mir und sagte: „Du musst diese Worte aussprechen: Aschadu“

Ich sagte: „Was? Asch was? kann ich es nicht auf Englisch sagen?“

Er sagte: „Nein, du musst es auf Arabisch sagen.“

Ich schaute auf dieses Meer von Perlen vor mir und ich dachte, wenn ich diese Worte falsch sage, dann bin ich ein toter Mann. Wieder kam mir dies in den Sinn. Alle starrten mich an. Ich weiß nicht, ob ihr das kennt, aber Australier können nicht starren. Libaneser können starren. Ich saß da und ich war verängstigt. Ich stand auf und Subhanallah! wie ich anfing, die Worte zu sagen, ist jede Angst in mir verschwunden. Es war wie eine Dusche in meinem Kopf und jemand hatte gerade das kalte Wasser aufgedreht. Ich fühlte mich wie frisch gespühlt. Und als ich mit den Worten fertig war, hatte ich nicht erwartet, dass so viele Brüder rufen würden Takbir! Allahu Akbar! (Allah ist größer) Sie fingen an mich zu küssen und zu umarmen. Ich wurde in meinem ganzen Leben nicht von so vielen Männern geküsst! Aber es war ein schöner Tag, muss ich sagen. An diesem Tag hatte ich mehr Brüder, als ich mir je hätte vorstellen können und mehr Schwestern auch.

Seit diesem Tag habe ich nicht mehr an früher gedacht.

Am Anfang war meine Familie ziemlich besorgt, vielleicht dass ich mich gegenüber ihnen etwas merkwürdig verhalten könnte ... Aber dann haben sie bald realisiert, dass mich diese Religion zu einer besseren Person machte. ... Seit damals sehe ich so gut aus – bitte lach nicht – wie jetzt; meine Eltern haben mir das gesagt, was mich sehr erstaunt hat.

Mein Vater fragte mich sogar kürzlich für den Koran, was mich sehr gefreut hat. Ich habe immer gedacht, dass er damit am meisten Probleme haben würde, aber er sagte mir auch, dass ich ein besserer Mensch sei, seit ich Muslim bin.

„Du bist verlässlicher geworden. Jetzt kann ich auf dich zählen, wenn mein Auto stehen bleibt; früher hättest du gesagt: Dad, ich habe letzte Nacht getrunken. Ich weiß nicht, ob es schon aus meinem Körper ist ...“

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Der wahre Islam