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Meine Geschichte beginnt in meinem ersten Jahr auf der Uni. Es war ein Jahr voll von Schwierigkeiten.

Meine Eltern haben sich getrennt, mein Hund ist gestorben – das war ein ganz harter Tag – und ich hatte zwei Autounfälle in einer Woche. Dazu kam noch, dass in diesem Jahr einer meiner Freunde gestorben ist.

All das hat mich wohl dazu gebracht, einige Fragen über das Thema zu stellen, warum bin ich hier? was ist der Sinn des Lebens? warum stehe ich morgens auf? wozu sich überhaupt Gedanken machen? warum sitze ich nicht einfach vor dem Fernseher...?

Also ich habe angefangen solche Fragen über das Leben zu stellen und ich habe so etwas wie eine heilige Untersuchung gestartet.

Als Ossi habe ich natürlich zuerst das Christentum untersucht. Ich hatte ein paar Christen als Freunde und ich erinnere mich noch, dass ich einmal in einem Kirchenlager war; es war eines der lustigsten Lager in meinem Leben. Sie haben alle gesungen und ich verstand die Bedeutung ihrer Worte nicht. Sie hatten schöne Stimmen, aber sonst war mir alles fremd. Alle sagten mir nur, wie sehr Gott mich liebte und ich dachte mir: Gott liebt mich? aber mein Hund ist gestorben!

Und so habe ich das Christentum weiter untersucht, jede Menge verschiedener Aspekte des Christentums. Da war der Katholizismus, Anglikanismus, Baptismus, Priester, Pfarrer und immer wenn ich zu ihnen ging, um Fragen zu stellen, bemerkte ich, dass keiner die Bibel zur Hand nahm, um mir darin die Antworten zu zeigen. Sie haben einfach so geantwortet, was ihre Meinung dazu war. Ich realisierte, dass es viele verschiedene Interpretationen des Christentums gab und jeder hatte seine eigene Interpretation. Der Priester einer Kirche glaubte an diesen Aspekt des Christentums und der Prister der anderen Kirche sprach sich für etwas anderes aus. Und so überlegte ich mir, die Bibel ist ein Text und dazu gibt es so viele unterschiedliche Interpretationen; es war einfach nur verwirrend.

Auf der Suche nach dem richtigen Weg

Zu dieser Zeit, während meinem ersten Jahr auf der Uni, arbeitete ich auch in einer Tankstelle – einer meiner Teilzeitjobs – und ein Kollege war Hindu aus Indien und wir trafen uns jeweils beim Schichtwechsel und damals war ich ja sehr suchend und so sagte ich zu ihm: „Hei du, was hat es mit diesem Elefantenkopf auf sich, warum hat er einen Elefantenkopf? Warum habt ihr nicht einen Löwenkopf gewählt? oder sonst was besseres?“ Dann hatten wir immer diese tiefschürfenden theologischen Diskussionen neben den tankenden Kunden. Ich fand einfach, dass diese Sachen ziemlich schwer auf dem Magen liegen.

Also suchte ich weiter. Ein guter Freund war Mormone und diese Religion sprach mich am meisten an; die Kirche der Heiligen der Letzten Tage. Sie waren ziemlich streng; kein Alkohol, kein Koffein – also leider auch keine Cola – wieder so eine Sache des Glaubens ohne Grundlage, die ich bei dieser Religion hinnehmen musste und ich war nicht bereit, eine unplausible Sache des Glaubens hinzunehmen, ich wollte Beweise.

Ich untersuchte das Judentum – stellt euch das vor – und mein Name vor Abu Bakr ist Ruben und dir ist wahrscheinlich schon aufgefallen, dass am Ende von Filmen dieser Name steht – Rubinstein – und so dachten die wohl, dass ich Jude sei, einer von ihnen. Aber auch hier habe ich nicht das gefunden, wonach ich suchte.

Schließlich habe ich den Buddhismus angeschaut und ich dachte schon, dass dies wohl die Religion sei, die ich auswählen würde. Ich fand es toll, all die Leute, die mit sich in Harmonie waren, sie schienen, als ob sie mit der Welt im Einklang waren und das hat mich angesprochen. Aber je mehr ich mich damit befasste, realisierte ich, dass dies keine Religion von Gott war, es war einfach nur eine nette Art zu leben.

Hast du schon den Islam untersucht?

Einer meiner engsten Freunde – ein Christ – stell dir vor, er fragte mich: „Zähl mal auf, welche Religionen du schon untersucht hast.“ Also habe ich aufgezählt, Judentum, Christentum, Katholizismus, Buddhismus, Hinduismus, ... und da sagte er: „Und was ist mit Islam?“ Ich sagte: „Islam? es sind Terroristen! ich werde ihre Religion nicht anschauen. Sie sind verrückt, warum sollte ich mich denn je mit ihrer Religion befassen?“

Aber dann bin ich doch tatsächlich eines Tages in eine Moschee gegangen, das ist meine ewige Untersuchung, also ich ging einfach rein – mit Schuhen – quer über den Gebetsteppich, vor einem betenden Bruder vorbei, gerade als er in den Sudschud (Niederwerfung) ging, ich stolperte beinahe über seinen Kopf; ich war mir nicht bewusst, was ich da tat.

Ich schaute mich um und sah diesen Bruder Abu Hamza, du kennts ihn wahrscheinlich schon von seinen Vorträgen. Ich nenne ihn Abu Dakn wegen seinem langen Bart ma scha Allah (wie es Allah gefällt). Er kam auf mich zu und mir ging durch den Kopf: Heute werde ich sterben. Das ist der letzte Tag meines Lebens. Ich bin ein toter Mann. Ich bin ein Weißer, was mache ich bloß hier? ich bin tot.

Er kam daher, als ob er gerade aus der Wüste Sahara käme; lange Abaya (Kleid), langer Bart und seine ersten Worte: „Verschwinde ...“. Subhanallah (gepriesen sei Allah)! ich war sehr ergriffen von seiner gewinnenden Art, als Ossi – ich will keinem Australier hier zu nahe treten – bin ich auf dem Lande aufgewachsen.

Meine Eltern haben mich als Atheisten erzogen, sie selber wuchsen als Christen auf. Sie mussten jeden Sonntag in die Kirche gehen und sie hassten es so sehr. Als wir dann geboren wurden, haben sie uns eingehämmert, dass man nach dem Tod von den Würmern gefressen wird. Das war’s; kein Gott, kein Leben danach, alles Quatsch. Also wuchs ich als Atheist auf.

Also ich lief quer durch und sah Abu Hamza und dann hat er mit mir auf so eine höfliche Art gesprochen, was ich sehr schätzte ... aber ich war mir sicher, dass ich ihn am Vortag in den Nachrichten bei der Entführung eines Flugzeugs gesehen hatte ... Nun, Ossis sind gastfreundlich, nicht dass mich jemand falsch versteht, aber Libanesen sind die gastfreundlichsten Leute, denen ich je begegnet bin. Und während Bruder Hamza mit mir sprach, servierten mir die Brüder Tee – ehrlich gesagt ich musste dauernd zur Toilette – und sie gaben mir immer wieder Tee und Kekse ... so was habe ich noch nie gesehen. Und die Kekse waren bestimmt auch mit ein Grund, warum ich dann immer wieder hinging, aber auch wegen der Religion.

Wenn ich bei diesen Brüdern war, stellte ich all die Fragen, die ich auch den Priestern, Pfarrern und Freunden gestellt hatte. Was mir dann richtig eingefahren ist, immer wenn ich eine Frage stellte, haben sie nicht einfach nur geantwortet. Sie ergriffen einen Koran und sagten: „Hier Bruder, lies das.“ Und da war dann auch die Antwort, jedes Mal. Und ich fragte immer weiter, richtig schwierige Fragen, nicht diese einfachen Fragen: Warum müssen Frauen ein Kopftuch tragen, den Hijab? Warum kann ich vier Frauen haben und sie kann nicht vier Männer haben? Ich wollte halt alles wissen, was einem beim Islam erstmal in den Sinn kommt. Aber halt dich fest! sie haben alle Fragen mit dem Koran beantwortet, nicht aus ihrer eigenen Meinung.

Das fand ich irgendwie merkwürdig. Und so habe ich einmal zu einem der Brüder gesagt – damals war ich schon seit Wochen immer wieder dort – es waren immer ein paar Brüder dort, wenn ich kam, also ich sagte: „Was ist deine Meinung zu diesem Thema? Warum sagt du mir nicht, wie du das selber siehst?“ Da antwortete ein Bruder: „Wie kannst du eine Meinung haben, wenn du die Worte von Gott hast.“ Ich weiß noch, wie mich das getroffen hat.

onislam.net

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Der wahre Islam