عربي - English - Française - Português - Español - - Italiano - русский

  1. TippsPraktiziere den Islam so viel wie möglich

Der Prophet ﷺ sagte: „Wer meine Sunna liebt, der liebt mich, und wer mich liebt, der wird mit mir im Paradies sein.“ (Tirmidhi)

Als neuer Muslim wirst du es schwierig finden, jeden Tag die Gebete zu verrichten, den Ramadan zu fasten und all die anderen Sachen in der Religion zu praktizieren. Die Bewältigung der Herausforderungen, die mit so einer einschneidenden Veränderung im Leben verbunden sind, ist schwierig und braucht seine Zeit. Belastende Momente sind unvermeidlich, also nicht verzagen. Man erwartet nicht, dass du jetzt jeden Morgen um 4 Uhr aufstehst und Tahajud betest (freiwillige Nachtgebete). Wenn gewisse Handlungen schwer fallen, dann versuche stetig, sie in den Alltag zu integrieren. Ein Berater sagte mir einmal, als ich noch jung war: „Wie verspeist du einen Elefanten? Immer einen Bissen nach dem anderen.“ Also praktiziere Schritt für Schritt mehr. Wende dich an Allah und bitte Ihn, es dir leicht zu machen und du wirst dich daran gewöhnen.

Immer dranbleiben und neu erworbene Kenntnisse umsetzen, werden deinen Iman (Glauben) weiter festigen. Lese so oft wie möglich im Koran. Besorge dir eine Hadith-Sammlung, z. B. Riyadh us-Salihin, und lese immer wieder darin. Du wirst die Verbindung mit Allah spüren und dich an den Islam gewöhnen, deiner Religion und Lebensordnun

2. Respektiere deine Eltern

Der Prophet ﷺ sagte: „Das Paradies liegt bei den Füßen deiner Mutter.“ (Ahmad, Nasa’i)

Ein gutes Verhältnis zu den Eltern zu haben, ist unbedingt notwendig. Versuche heiße Themen der Religion nicht anzusprechen und nicht darüber zu diskutieren. Sie werden kaum vermeidbar sein, aber deine Eltern werden realisieren, dass der Islam aus dir keinen Terroristen machte, wenn du in solchen kritischen Momenten ruhig bleibst. Langsam werden deine Eltern etwas Verständnis vom Islam entwickeln und anfangen echtes Interesse zu zeigen. Das ist ein gutes Zeichen und inscha Allah wird Allah es ihnen ermöglichen den Islam anzunehmen.

Was du keinesfalls machen willst, ist so zu tun, als ob du alles wissen würdest und alles erörtern möchtest oder dich übermäßig rechtfertigen, so dass du zornig oder beleidigt wirst. Das würde nur dein Herz schwer machen und dich bedrücken. Dein Wunsch ist es jetzt, an dir zu arbeiten

3. Finde einen Lehrer

Der Prophet ﷺ sagte: „Demjenigen, der sich auf dem Weg des Wissenerwerbs befindet, erleichtert Allah den Weg ins Paradies.“ (Muslim)

Ein Lehrer, der hilft, die auftauchenden Fragen zu beantworten, ist ein sehr gutes Mittel um deinen Din (Religion) zu lernen. Ich fand es wichtig, jemanden zu haben, der möglichst viel Wissen hatte und der auch meine Sprache spricht sowie Verständnis meiner Kultur hat. Es kann schwierig sein, jemandem zuzuhören, der in gebrochenem Deutsch spricht oder aus der Sicht seiner eigenen Kultur erklärt. Kurz nachdem ich den Islam annahm, reiste ich jeden Tag zu meinem Lehrer um ihm viele Fragen zu stellen. Manchmal schien er erschlagen! Es ist eine gute Gelegenheit, alles was man von Scheich Youtube oder Google hörte oder gerade im Koran las zu klären.

Es hilft auch, um sich an die islamische Tradition zu gewöhnen. Du wirst bestimmt mehr Zeit aufwenden, den Islam zu lernen, als die meisten Geschwister aus muslimischen Familien. Aber nach dem Erlernen von viel Wissen ist es wichtig, trotzdem bescheiden zu bleiben, weil du wirst immer jemanden treffen, der wissender ist als du. Lerne nach und nach, so viel du kannst; niemand erwartet, dass du ein Gelehrter wirst!

4. Halte dich fern von Diskussionen und Streitereien

Der Prophet ﷺ sagte: „Wahrlich, Zorn zerstört den Glauben wie Aloe den Honig zerstört.“ (Abu Dawud, Tirmidhi)

Immer bestrebt sein, deine Religion zu verteidigen, wird dich schnell überfordern. Ich erinnere mich, als ich gerade den Islam angenommen hatte war es, als sei die ganze Welt hinter mir her. Das passiert wohl manchen Leuten auf verschiedene Art, aber für mich war es eine überwältigende Erfahrung. Das beste was man tun kann ist, solchen Streiten aus dem Weg zu gehen. Wenn du in deiner Religion gefestigt bist und den Drang hast dich mitzuteilen, ohne andere abzuweisen, dann wirst du dazu viele Gelegenheiten finden. Du kannst eine ganz unerwartete Seite des Islams zeigen, die so viele Menschen sehen möchten, nach all den schlechten Schlagzeilen über den Islam in den Medien.

Durch das Fernbleiben von solchen Diskussionen fühlst du dich ausgeglichen und wohl. Viele Konvertiten mögen es nicht, über ihre Religion zu sprechen, wegen der zu erwartenden Angriffe. Ich machte die Erfahrung, eine positivere Reaktion zu erhalten, wenn ich nur darüber sprach, wenn es verlangt wurde. Da wirst du überrascht sein zu hören: „Hey, das ist voll cool, was hat dich dazu bewegt, diese Religon anzunehmen?“ Das ist die Gelegenheit für Dawa (Einladung zum Islam).

5. Lerne die Arabische Sprache

Wir haben sie als Koran auf Arabisch offenbart, auf dass ihr (sie) begreifen möget. Der edle Koran 12:2

Das ist eines meiner Lieblingsthemen, seit ich Muslim wurde. Ehrlich gesagt, ich liebe Sprachen, aber ich weiß, nicht alle können dies von sich behaupten. Nur weil du während dem Studium in Spanisch versagt hast, bedeutet das nicht, dass es dir mit Arabisch gleich ergehen wird. Es gibt verschiedene Wege, eine Sprache zu lernen, dies ist nicht mein Thema hier; aber es gibt Möglichkeiten, die es dir erleichtern. Diese Methoden findet man online oder in Büchern und beim Suchen kannst du einen Einstieg finden, um Grundkenntnisse in Arabisch zu erwerben.

Fang mit dem Lernen der Buchstaben an und wie man sie verbindet. Das kann man an einem Nachmittag lernen, wenn man jemanden hat, der arabischer Muttersprache ist; aber mach es, wie es für dich passt. Lass es eine Weile dabei bewenden und du wirst sehen, dass du beim Zuhören einer Koranrezitation am PC oder von einem MP3 Player fähig bist, dem Text zu folgen. Mit der Zeit erkennst du Wörter und kannst ein paar einfache Grammatikregeln dazu lernen. Ich empfehle, zuerst gängige Wörter und Präpositionen zu lernen, wie in, auf, für und mit.

Arabisch kann Spaß machen und du kannst einen islamischen Wortschatz beim Hören von Gesprächen oder Vorträgen erwerben. Du lernst die Bedeutung von Wörtern, wie Furqan (Unterscheidung) und Sadschda (Niederwerfung), so dass du sie beim Reden mit Muslimen benützen kannst. Sabr (Geduld) ist ganz wichtig!

6. Die Einfachheit des Islams verstehen

Der Prophet ﷺ sagte:„Diejenigen, die es sich selber schwer machen, werden scheitern. (Er sagte dies drei Mal.)“ (Muslim)

Beim Praktizieren des Islams stößt man manchmal auf etwas, wo man mit schwer umsetzbaren Ansichten überfordert ist. Zum Beispiel sagt jemand, du musst deine Füße jedesmal beim Wudhu (Gebetswaschung) waschen, es sei denn, du streichst über Ledersocken, die du seit dem letzten Wudhu trägst. Im Westen ist die Vorstellung, Ledersocken zu tragen etwas, das wir uns schwer vorstellen können. Wenn man da etwas nachforscht, findet man Meinungen von Gelehrten, die es als erlaubt erklären, über Baumwollsocken zu streichen, sogar wenn sie Löcher haben! Für einen Konvertiten im Westen kann diese Meinung eine enorme Erleichterung bringen.

7. Behalte deine Identität

O ihr Menschen, Wir haben euch aus Mann und Frau erschaffen und euch zu Völkern und Stämmen gemacht, auf dass ihr einander erkennen möget. Wahrlich, vor Allah ist von euch der Angesehenste, welcher der Gottesfürchtigste ist. Wahrlich, Allah ist Allwissend, Allkundig. Der edle Koran 49:13

Ein Muslim zu sein ist jetzt ein bedeutender Teil deiner Identität. Das heißt aber nicht, das du nicht mehr mit Freunden grillieren kannst und sonntags keinen Fußballmatch schauen kannst. Wenn es in deiner Kultur Sachen gibt, die den islamischen Grundsätzen nicht widersprechen, dann darfst du diese Sachen in deinem Leben weitermachen. Du brauchst auch keine arabischen oder orientalischen Kleider zu tragen. Hauptsache deine Bekleidung bedeckt, was zu bedecken ist.

Manche Konvertiten sehen sich auch mit exotischen, stark gewürzten oder merkwürdig schmeckenden Speisen konfrontiert. Bis sie denken, scharfe Gerichte seien von der Sunna oder etwas Empfehlenswertes. Wir können unsere eigene Kultur und gewohnten Kochrezepte haben; Müsli und Eintopf sind auch halal!

Es gibt noch viele andere Beispiele, wo man Sachen aus anderen Kulturen begegnet, die nicht unbedingt etwas mit Islam zu tun haben. Es ist unser Ziel als Muslim, Allah zu dienen und nicht eine arabische oder türkische Identität zu übernehmen.

Es ist von Vorteil, wenn man einen Lehrer hat, der Kenntnisse der verschiedenen Meinungen im Fiqh (islamisches Recht) besitzt und die Beweise der Gelehrten erklären kann, wenn es um wichtige Themen geht. Die meisten Leute in den Moscheen haben nur rudimentäre Kenntnisse der islamischen Rechtssprechung. Islam hat eine große Tradition und wir sollten sie nicht einengen. Die verschiedenen Meinungen sind da, um uns zu helfen und nicht um uns zu belasten.

8. Überwinde dich in die Moschee zu gehen

Der Prophet ﷺ sagte: "Derjenige, der von allen Menschen den größten Lohn erhält, ist der, dessen Laufstrecke (bis zur Moschee) am entferntesten ist je entfernter die Strecke, umso mehr ist der Lohn. (Bukhary und Muslim)

Freitags in die Moschee zu gehen steht außer Diskussion, aber ich empfehle, wenigstens ein paar andere Gebete während der Woche auch in der Moschee zu verrichten. Das bringt viele Vorteile und vermehrt die guten Taten inscha Allah. Man trifft Leute, die den Islam leben und kann Beziehungen aufbauen und gute Freunde gewinnen. Das ist etwas, das mir am Islam gefällt, dass man in der Moschee fast immer Leute antrifft.

Auch wenn dies am Anfang schwierig erscheint, versuche es und gehe in die Moschee. Es wird sich bestimmt auszahlen, auch wenn du nur betest und gleich wieder gehst. Du wirst dich an die Gemeinschaft gewöhnen und mit der Zeit wirst du gerne dorthin gehen.

9. Schließe Freundschaft mit Muslimen und vermeide Beziehungsabbruch

Der Prophet ﷺ sagte: Am Tag des Gerichts wird Allah, der Erhabene, verkünden: "Wo sind diejenigen, die einander lieben, um Meiner Erhabenheit willen? Heute werde ich sie durch Meinen Schatten schützen, an diesem Tag, an dem es keinen Schatten gibt außer Meinen." (Muslim)

As-Salamu ‘alaykum (Friede sei auf Euch) zu den Leuten zu sagen, denen man auf der Straße oder beim Türken um die Ecke begegnet, ist ein wahrer Segen im Islam. Dadurch wissen die Leute gleich, dass du Muslim bist und normalerweise werden sie den Gruß auch erwiedern und hoffentlich auch ein paar Worte mit dir wechseln. Du wirst eine Menge Leute kennenlernen und es werden sich Türen für neue Freundschaften öffnen. Versuche wann immer möglich etwas Zeit mit Muslimen zu verbringen. Es ist gut zu wissen, dass du nicht der einzige Muslim auf dieser Erde bist, sondern fast 2 Milliarden Menschen rund um die Welt auch deine Religion haben.

Du brauchst auch nicht alle deine alten Freunde aufzugeben, solange sie nicht dauernd an schlechten Orten rumhängen und am Wochenende die Liste der großen Sünden durchgehen. Du kannst für deine christlichen, agnostischen, jüdischen oder atheistischen Freunde ein Licht sein. Man weiß nie, wen Allah noch rechtleiten will. Wenn sie deinen guten Lebensstil sehen, kann das eine Gelegenheit für diese Menschen sein, etwas über den Islam zu lernen und ihre Einstellung zu ändern, so dass sie einen positiven Eindruck von dieser Religion erhalten.

10. Vermeide Einsamkeit

Der Prophet ﷺ sagte: „Fremd begann der Islam und fremd wird er zurückkehren. Heil also den Fremden.“ (Muslim)

Es gibt ein echtes Problem unter den Konvertiten; sie sind einsam. Das Beste, was man dagegen tun kann ist, so viel Zeit wie möglich in guter Gesellschaft verbringen. Ein paar Abende pro Woche in Gesellschaft zu sein hilft, in guter Stimmung zu sein. Die Vorstellung eines Lebens als Nonne oder Mönch ist im Islam undenkbar; wir sind soziale Wesen und der Islam trägt dem Rechnung.

Vermeide es, dich in deine eigenen vier Wände zurückzuziehen. Das kann einen Teufelskreis auslösen, in einer tiefen Depression enden oder der Suche nach Trost in haram (verbotenem) Zeitvertreib.

Mach es dir zur Gewohnheit, dich unter die Menschen zu mischen. Es braucht etwas Anstrengung, die sich aber lohnt, um glücklich und zufrieden mit dem Leben zu sein.

11. Halte dich fern von Extremen

Und so machten Wir euch zu einer Gemeinde von redlicher Gesinnung, auf dass ihr Zeugen seiet über die Menschen und auf dass der Gesandte Zeuge sei über euch. Der edle Koran 2:143

Normalerweise beabsichtigen Konvertiten keine extremen Machenschaften. Leider gibt es aber Konvertiten, die irgendwo bei einer terroristischen Organisation landen. Das kann passieren, wenn sich eine Person von seiner eigenen Kultur schickaniert oder entfremdet fühlt und dann von Hass erfüllt wird.

Ich hatte selber nie erlebt, dass mich jemand zu radikalisieren versuchte. Da es aber vorkommt, muss es thematisiert werden. Darum verliere nicht den Kopf und lass dich nicht zu extremen Anschauungen hinreißen. Merke dir, dass alle Gelehrten in ihren Fatawa (Rechtsurteile) Terrorismus total ablehnen. Extremismus gibt es am Rande des islamischen Weges. Bemühe dich, stets auf dem Mittelweg zu bleiben.

12. Halte durch

Der Prophet ﷺ sagte: „So wisse, dass der Sieg mit Geduld kommt und Trost folgt auf den Kummer und mit der Bedrängnis gibt es Erleichterung.“

Als Konvertit zum Islam wirst du Schwierigkeiten gegenüberstehen. Aber es gibt nichts, was du nicht überstehen kannst, solange du Allah in deinem Herzen hast.

Allah hat dich zum Islam geleitet; du hast nach der Wahrheit gesucht und sie gefunden. Freue dich und sei dir immer der Gaben von Allah in deinem Leben bewusst. Du wirst auch viel Gutes erleben und vor allem bist du auf dem besten Weg ins Jannah (Paradies). Genieße es Muslim zu sein. Denke daran, die Sahaba (Gefährten) waren alle zum Islam konvertiert und sie waren Nachkommen von Adam und Eva, genau so wie du! Sei stark und schöpfe Kraft in den Gebeten und im Gedenken an Allah. Für mich waren die ersten sechs Monate am härtesten. Aber die Gemeinschaft der Konvertiten nimmt stetig zu, inscha Allah.

Bruder Alex (Dallas, TX)

http://www.virtualmosque.com/

Übersetzt von

Der wahre Islam