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Eine der bedeutendsten Eigenschaften von jemandem, der Allahs Macht einschätzen kann und folglich sein Leben auf Allahs Wohlgefallen gegründet hat, ist, dass er sich selbst von allen Wesen außer Allah "befreit". Da er sein ganzes Leben lang darauf abzielt, das Wohlgefallen Allahs zu erwerben und Ihm zu dienen, und da er begriffen hat, dass das Universum von Allah erschaffen wurde und sich unter Allahs Kontrolle befindet, wird er alles mit anderen Augen sehen. Er erkennt Allah als den einzigen Gott, aus diesem Grund haben für ihn die anderen falschen Götter um ihn herum keinen Sinn mehr.

Im Quran wurde dieses Thema mit den Worten des Propheten Abraham (a.s.) folgendermaßen betont:

Und erinnere im Buch an Abraham. Siehe, er war aufrichtig, ein Prophet. Als er zu seinem Vater sprach: "O mein Vater! Warum verehrst du, was weder hört noch sieht und dir nichts nützt?" (Sure 19:41, 42 - Maryam)

Da ein Gläubiger nur nach dem Wohlgefallen Allahs sucht, nur zu Ihm betet und nur Ihn um Hilfe anfleht, wurde er von allem Erschaffenen "unabhängig". Er braucht außer Allah niemandem zu gefallen. Er erwartet von niemandem außer Allah Hilfe, und die wahre Freiheit des Menschen liegt darin, sich nur Allah hinzugeben, indem er diese Tatsache wirklich begreift.

Im Gegensatz zum Leben der Gläubigen wird das Leben derjenigen, die nicht den wahren Glauben an Allah haben, von zahlreichen falschen Göttern unterjocht. Sie widmen ihr Leben dem Ziel, zahlreiche Menschen zufrieden zu stellen. Sie flehen zu anderen Menschen um Hilfe. Diese Wesen jedoch, die sie in ihren Gehirnen "vergöttern", sind genauso hilflose Diener wie sie selbst.

Sicherlich können diese Wesen, die sie vergöttern, ihnen nicht helfen, sie nicht vor Gefahren retten. Der Tod ist die Tatsache, die uns zeigt, dass diese falschen Götter in der Tat den Menschen keinen Nutzen bringen können. Aber es wird zum Zeitpunkt des Todes zu spät sein, um zu verstehen, dass diese Götter eingebildet sind.

Im Quran beschreibt Allah die Sackgasse, in die diese Menschen geraten sind, folgendermaßen:
Und doch nehmen sie sich Götter neben Allah, in Erwartung von Hilfe. Sie vermögen ihnen nicht zu helfen; sie sind ihnen (im Gegenteil) ein (ihnen schadendes) Heer. (Sure 36:74, 75 - Ya Sin)

Das Leben der Ungläubigen ist auf diese entstellte Grundlage gegründet worden. Aus dieser Grundlage taucht ein anderer wichtiger Unterschied zwischen den Gläubigen und den Ungläubigen auf: Die Gläubigen nehmen als Wegleitung die Kriterien an, die Allah ihnen gegeben hat. Sie beachten die Gebote des Quran, des wahren Buches und die Sunnah des Propheten (s.a.w.s.). Ihre Religion ist der Islam, welcher im Quran von Allah detailliert beschrieben wird und uns durch das beispielhafte Leben des Propheten (s.a.w.s.) präsentiert wurde.

Die Menschen jedoch, die ihr Leben führen, ohne Allah zu erkennen, werden sicherlich für ihren falschen Weg die Kriterien der falschen Götter annehmen, anstatt Allahs Befehlen zu folgen. Ihre Religion ist eine polytheistische Religion. Ihre Religion besteht nicht wie der Islam aus einem einzigen und unveränderlichen Ganzen. Da sie die moralischen Werte der Gesellschaft in der sie leben, als Kriterien annehmen, haben sie ganz unterschiedliche Gesetze und Ziele. Aus diesem Grund gibt es viele unterschiedliche Arten polytheistischer Religionen.

Manche Menschen zielen in ihrem Leben darauf ab, Geld und Macht zu erwerben, während die anderen wünschen, einen renommierten und einflussreichen Status zu haben. Einige Menschen streben danach, "einen guten Gatten" zu finden und "ein glückliches Familienleben" zu haben. Diese Verschiedenheit, die unterschiedliche Lebensstile und dementsprechend unterschiedliche Religionen hervorruft, ist tatsächlich, wie wir auch am Anfang erwähnt haben, darauf gegründet, Allahs Existenz und Seine Grenzen nicht begreifen zu können.

Die Erschaffung der Menschen jedoch basiert darauf, Allah zu dienen und auf Allah zu vertrauen. Da der Mensch seine Bedürfnisse und Wünsche nicht selbständig erfüllen kann, muss er sich unbedingt Allah hingeben. Deswegen ist die Natur des Menschen sehr dazu geneigt, Allah als seinen Herrn zu erkennen:

So richte dein ganzes Wesen aufrichtig auf den wahren Glauben, gemäß der natürlichen Veranlagung, mit der Allah die Menschen erschaffen hat. Es gibt keine Veränderung in der Schöpfung Allahs. Dies ist die richtige Religion. Jedoch, die meisten Menschen wissen es nicht. (Sure 30:30 - ar-Rum)



Ein rechtschaffener Gläubiger, der nicht den bösen Begierden seiner Seele folgt und nur an Allah glaubt, lernt, wie er sein Leben führen soll, vom ç , welches von Allah hinabgesandt wurde. Er nimmt die Propheten als Vorbild für sich selbst. Das Leben eines Gläubigen ist völlig anders als das Leben der Leugner. Außerdem lernt der Gläubige vom Quran und von der Sunnah des Propheten (s.a.w.s.) einige Tatsachen, die die Leugner nicht kennen. Beispielsweise, hat Allah im Quran denjenigen, die Ihn fürchten, die frohe Botschaft gegeben, dass Er ihnen in allen Fällen einen sicheren Weg zur Rettung zeigen wird:


...So wird ermahnt, wer an Allah glaubt und an den Jüngsten Tag. Und wer immer Allah fürchtet, dem zeigt Er einen Ausweg. Und versorgt ihn auf unvermutete Weise. Und wer auf Allah vertraut, für den ist Er sein Genüge. Siehe, Allah verwirklicht Sein Vorhaben. Allah hat allem sein Maß bestimmt. (Sure 65:2, 3 - at-Talaq)

Ein Gläubiger, der sich Allahs Bestehen bewusst ist und Ihn richtig einschätzt, wird sein ganzes Leben nur Allah widmen. Denn er weiß, dass "wer auf Allah vertraut, Er ihm genügt". In einem Vers befiehlt Allah folgendermaßen:

Und er sprach: "O meine Söhne! ... Doch ich kann euch nicht gegen Allah helfen. Die Entscheidung liegt allein bei Allah. Ihm vertraue ich, und vertrauen sollen Ihm alle Vertrauen-den". (Sure 12:67 - Yusuf)

Der Gläubige, der diese Tatsache begreift, wird sehen, dass seine Aufgabe im Leben nichts anderes ist, als Allahs Befehle auszuführen. Es ist sowohl seine Aufgabe als auch sein "Beruf". Er ist nur dafür verantwortlich, sich auf Allahs Weg zu bemühen. Er bittet Allah um alles, weil es Allah ist, Der ihm alles gibt. Der wahre Zweck der Erschaffung des Menschen wurde im Quran wie folgt erklärt:
Und die Dschinn und die Menschen habe Ich nur dazu erschaffen, dass sie Mir dienen. Ich will ja keinen Unterhalt von ihnen, noch will Ich, dass sie Mich ernähren. Wahrlich, Allah, Er (allein) ist der Versorger, der Herr aller Stärke, der Unerschütterliche. (Sure 51:56-58 - adh-Dhariyat)

Folglich ist es für einen Gläubigen der die Moral besitzt, die im Quran beschrieben wird, nicht denkbar, dass er Angst vor der Zukunft hat. Diese Angst haben nur diejenigen, die das Leben als einen Streit zwischen voneinander unabhängigen Millionen von falschen Göttern ansehen. Dieser Mensch, der sich nicht bewusst ist, dass alles unter der Kontrolle Allahs ist und von einem von Allah vorherbestimmten Schicksal abhängt, denkt, dass er einen Streit austragen soll, um sein eigenes Leben zu retten. Er glaubt, dass er seine Versorgung unter sehr schwierigen Bedingungen erhalten wird.

Nachdem Bediuzzaman Said Nursi erklärt hat, dass die, die Allah nicht erkennen, es nicht begreifen können, dass die tatsächliche Aufgabe des Menschen ist, Allah zu dienen, sagt er folgendes:
... Sie haben unvernünftig beschlossen, dass das Leben ein Streit ist.

Der Geisteszustand, der aus der Logik "das Leben ist ein Streit" stammt, ist eine der grundlegenden Eigenschaften der Religion, die die Ungläubigen besitzen. Aufgrund dieser sogenannten Logik leben diese Menschen immer in einem Geisteszustand voller Unruhe und Stress, so dass
•    im Gegensatz zu den Gläubigen die Mehrheit dieser Leute egoistisch, und nur auf ihren eigenen Vorteil bedacht ist.
•    Sie haben keine Ahnung von Opferbereitschaft. Ihre Liebe basiert auch nur auf ihrem eigenen Vorteil: Sie lieben einen anderen, nicht weil er gute, moralische Eigenschaften hat, sondern nur zu ihrem eigenen Vorteil.
•    Natürlich lieben die anderen, sie auf dieselbe Weise. Aus diesem Grund können sie nie eine treue und loyale Freundschaft eingehen. Sie haben immer die Sorge: "Wenn er/sie mich verlässt, wenn er/sie einen noch schöneren, reicheren, gut aussehenderen als mich findet."
•    Sie sind eifersüchtig. Aus diesem Grund können sie keinen Genuss an Schönheit und Güte finden. Zum Beispiel; anstelle die Freude auszuleben, wenn man jemanden sieht, der sehr schön ist und zu sagen "Allah hat ihn schön erschaffen", sind sie eifersüchtig und denken, wieso bin ich nicht auch so schön".
•    Sie sind Allah nicht dankbar und nicht zufrieden mit dem, was sie besitzen. Deswegen wollen sie immer mehr. Doch dieser Wunsch wird nie befriedigt und er wird für sie immer die Quelle der Unzufriedenheit sein.
•    Sie bitten Allah nicht um Hilfe, weil sie nicht akzeptieren, dass sie kraftlos und schwach sind. Sie denken, dass ihre Schwäche und Kraftlosigkeit verschwinden, wenn sie sich gegen Allah auflehnen und Allah nicht um Hilfe bitten. Aber mit dieser Handlung verschwinden ihre Schwäche und Kraftlosigkeit nicht, und nun erwarten sie Hilfe von anderen Menschen. Aber diese denken auch wie sie selbst nur an ihren eigenen Vorteil, auch sie sind schwach und haben keine Ahnung von Mitleid und Barmherzigkeit. Deswegen erleben sie öfter einen Zusammenbruch.
•    Sie wissen nicht, was Vergebung und Duldsamkeit sind. Deswegen führt schon ein kleines Missverständnis zwischen ihnen zum Streit. Ihr Stolz lässt nicht zu, den Streit zu beenden. Aus diesem Grund erleben sie öfter einen "Nervenzusammenbruch", wie sie es selber nennen.
•    Sie denken nicht, dass diese Welt unter Allahs Schutz und Kontrolle ist, sie nehmen an, dass sie in einem Dschungel leben und dass das einzige Gesetz "gewinnen" heißt. Um in diesem Dschungel leben zu können, müssen sie hart, aggressiv und egoistisch sein. Der Ausdruck "Dschahiliya-Gesellschaft" meint, sie sind entweder ein kleiner Fisch und werden verschluckt, oder sie sind ein großer Fisch und verschlucken die anderen.
Außer einer Gesellschaft, in der die Menschen den wahren Glauben besitzen, sind die meisten Gesellschaften mehr oder weniger wie oben beschrieben. Im Quran werden diese Gesellschaften die sich Allah und des Jenseits nicht bewusst sind, als "Dschahiliya-Gesellschaften" beschrieben.
Wie im Quran angegeben wird, wurden auch die Kinder Israels, deren manche sich nicht Allah hingegeben haben, vom Propheten Moses (a.s.) als "Dschahiliya" bezeichnet. Die Verse zu diesem Thema sind wie folgt:

Und Wir führten die Kinder Israels durch das Meer. Dann kamen sie zu einem Volk, das seinen Götzen ergeben war. Sie sprachen: "O Moses, mache uns einen Gott wie ihre Götter!" Er sprach: "Ihr seid wirklich ein unbelehrbares Volk; Das, was sie anbeten, geht gewiss zu Grunde, und was sie tun, ist ohne jeden Wert." Er sprach: "Soll ich euch einen anderen Gott suchen als Allah, Der euch vor aller Welt bevorzugte?" (Sure 7:138-140 - al-A'raf)

Obwohl innerhalb einer Gesellschaft alle mit denselben Dschahiliya-Eigenschaften gebrandmarkt werden, kann es in dieser Gesellschaft viele voneinander unterschiedliche Menschen geben. Diese Menschen unterscheiden sich voneinander im allgemeinen dadurch, ob sie nach den Kriterien leben, auf denen die Dschahiliya-Gesellschaften großen Wert legen, oder nicht. Das wichtigste dieser Kriterien ist die finanzielle Macht.


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