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Diese Chronologie zeigt, wie massiv gegen den Islam manipuliert und gekämpft wurde und mit welchen Mitteln. Heute wie damals geht es um Macht, und es wird und wurde mit verschiedensten Methoden versucht, das Bild des Islams in Europa zu entstellen.

Hier ein Ausschnitt aus einem ZEIT-ONLINE Artikel vom 24.05.2012, der sich mit der Geschichte des Islams in Europa beschäftigt. Gleich zu Beginn stellt er fest:

"Das tatsächliche Wissen über die Geschichte des Islams ist indes gering. Den meisten ist nicht bewusst, wie viele Errungenschaften und Techniken unseres heutigen Lebens – die Rechenprozesse in unseren Computern, die Prognoseverfahren von Wirtschaftsexperten, das Wissen von Ärzten, Chemikern, Mathematikern, Geografen und Astronomen – auf den Leistungen muslimischer Gelehrter beruhen."

Seit der Ausbreitung des Islams während des 7. und 8. Jahrhunderts übte der Islam in den folgenden Jahrhunderten einen großen Einfluss auf Europa aus, es war hauptsächlich eine Folge der muslimischen Eroberung Spaniens und Siziliens.
Die großen geistigen Zentren des Nahen Ostens kamen in dieser Zeit unter arabische Herrschaft und viele Träger der früheren Kulturen traten zum Islam über. Es begann ein geistiger Gärungsprozess, der noch Jahrhunderte andauern sollte. Jahrtausendealte Erfahrungen städtischer Zivilisationen und alles, was in diesen Jahrtausenden wertvoll gewesen war, fand jetzt im Arabischen neuen Ausdruck.

Im Artikel heißt es, dass "viele Spanier über die muslimische Eroberung keineswegs unglücklich waren. Auch die jüdische Bevölkerung, die bisher unter dem Druck der Kirche gelitten hatte, war erleichtert: Sie konnte unter dem Halbmond freier leben als zuvor."
Viele Spanier blieben Christen, doch übernahmen sie die Sitten und Gebräuche des Islams:

"Die Männer kleideten sich in islamische Gewänder, lernten Arabisch, waren fasziniert von der neuen, weltoffenen Kultur und lebten ihrerseits häufig in Polygamie, sofern sie sich das leisten konnten. Die islamische Lebensweise war damals, was Jahrhunderte später der American Way of Life sein würde: eine »Leitkultur«.

Córdoba, Sevilla und Granada waren bekannt für ihre Hochschulen, in denen Philosophie, Recht, Literatur, Mathematik, Medizin, Astronomie, Geschichte und Geografie gelehrt wurden.

Die katholische Kirche sann auf Vergeltung und 1499 nach einem Jahrhunderte währenden Kampf wurde die islamische Vormachtstellung beendet. Kardinal Francisco Jiménez ließ in Granada 80.000 arabische Bücher verbrennen und bezeichnete das Arabische als »die Sprache einer ketzerischen und verachtenswerten Rasse«
In Abgrenzung vom Islam und von den Arabern propagierten die christlichen Herrscher nun einen militanten Katholizismus. Die Bewohner der Iberischen Halbinsel lernten, sich einzig und allein als Christen zu fühlen: Das arabisch-muslimische Erbe wurde verdrängt.

Diese "Identitätspoltitik" erfasste nicht nur Spanien, sondern ganz Europa. Daher sind den Europäern ihre islamischen Wurzeln so wenig bekannt.

Und weiter verbreitete sich infolge der Kreuzzüge eine antiislamische Ideologie.

Im Jahr 1250 gab es in Siziliens Hauptstadt Palermo ein Zentrum arabischer Kunst und Wissenschaft. Kleriker sahen in den arabischen Wissenschaftlern eine Bedrohung ihrer eigenen Macht und heimlich kopierten sie die Fachliteratur aus dem Nahen Osten, Wort für Wort und übersetzten sie ins Lateinische.
Diese Übersetzungen wiederum bildeten, ohne Angabe der Quelle, später die Grundlage für die mathematischen und astronomischen Berechnungen von Wissenschaftlern wie Kopernikus und Leonardo da Vinci.

Die Islamfeindschaft der Kreuzzug-Ära hatte nicht nur religiöse und ideologische Ursachen, sondern es ging um eine neue Identität, die zu einem großen Teil auf der Abgrenzung zum Islam beruhte.

Der Beitrag in ZEIT ONLINE hält fest, dass "zwischen dem 12. und dem 14. Jahrhundert  jenes entstellte Bild vom Islam entstand, das bis heute fast ungebrochen nachwirkt. Es kreist um den Vorwurf, die Muslime seien fanatisch, gewalttätig, irrational und missionierten mit dem Schwert."

Und wie wir zur Zeit selber feststellen können – als Folge, dass sich die Muslime weltweit auf ihre Religion zurückbesinnen und auch immer mehr Nichtmuslime in der westlichen Welt den Islam annehmen – wird das Feindbild Islam immer wieder neu belebt!

 

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