- Geschrieben von : De-admin
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Veröffentlicht: 03. April 2012
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Welche Inhalte erläutert der Qur´an? Er umfasst zahlreiche Themen. Das wichtigste ist, dass er über die Einheit Gottes spricht und wie man ein Leben lebt, das Seinem Willen entspricht. Andere Inhalte sind religiöse Doktrin, Strafrecht und Zivilrecht, Judentum, Christentum, Götzendienst, gesellschaftliche Werte, Sittlichkeit, Geschichte, Geschichten von Propheten aus der Vergangenheit und Wissenschaft.
Der Qur´an nennt großartige menschliche Beispiele von vergangenen Propheten und erwähnt ihr großes Opfer die Botschaft Gottes zu verbreiten, die wichtigsten von ihnen waren Noah, Abraham, Moses und Jesus. Der Qur´an beschreibt die Art und Weise genau, in der die Anhänger der Propheten, insbesondere die Juden und Christen, der prophetischen Botschaft entsprechend gelebt haben oder nicht gelebt haben. Er erwähnt auch das Schicksal vergangener Völker, die ihre Propheten zurückgewiesen haben, wie die Völker Noahs und Lots. Er erteilt Anweisungen, wie man ein gottgefälliges Leben führen kann. Er befiehlt den Menschen, dass sie beten, fasten und für Bedürftige sorgen sollen. Er diskutiert Angelegenheiten zwischenmenschlicher Beziehungen, manchmal äußerst detailliert – wie das Erbrecht und Heirat – in einer Art, die an Teile der hebräischen Bibel erinnert, aber dem Neuen Testament fremd ist. Der Qur´an sagt den Menschen, dass sie die Anweisungen Gottes einzig und allein für Gottes Angesicht einhalten sollen und nicht für irgendwelche weltlichen Ziele. Er warnt diejenigen, die Gottes Botschaften leugnen, davor, in das Feuer der Hölle geworfen zu werden, und er verspricht denjenigen, welche die Botschaften akzeptieren, dass ihnen die Freuden des Paradieses zuteil werden.
Der Qur´an erzählt außerdem den ursprünglichen Ablauf vieler Geschichten biblischer Herkunft, insbesondere die von Moses (dessen Name häufiger als jeder andere genannt wird, verfolgt durch den Pharao, seinem größten Feind, der den qur´anischen Urtyp vom schlechten Menschen darstellt) . Allerdings wird uns nicht so eine getragene Erzählung geboten wie im Buch des Exodus (2 Mose). Es ist viel von den sittlichen und rechtsmäßigen Verpflichtungen der Gläubigen die Rede, aber es ist nichts wie die Gesetzestafeln enthalten, die das Kernstück des Buches Deutoronomy (5 Mose) bilden. Viele Passagen des Qur´an könnten angemessen als predigend beschrieben werden, aber wo die Stimme des Predigers in den Evangelien die von Jesus während seiner Mission auf der Erde ist, ist es im Qur´an die des ewiglebenden Gottes.
Der Qur´an wiederholt bestimmte Verse und Themen von Zeit zu Zeit, verschiebt Inhalte und erzählt häufig in verkürzter Form. Wir können für diese Charakteritika zwei Begründungen finden. Erstens dient es linguistischen Zwecken und ist eine der kräftigsten rhetorischen Techniken des klassischen Arabisch. Zweitens sind alle Themen des Qur´an, egal wie sie kombiniert sind, um einen gemeinsamen Faden gesponnen, der sich durch das ganze Buch zieht: dass alle Formen des Gottesdienstes, die sich an andere neben Gott richten, falsch sind, und dass die Gehorsamkeit Ihm und Seinen Propheten gegenüber, von denen Muhammad einer ist, ein Muss ist. Der Qur´an erwähnt im Gegensatz zur Bibel keine Abstammungen, chronologischen Ereignisse oder kleinste historische Details, sondern verwendet eher Ereignisse aus der Vergangenheit und der Gegenwart, um seine zentrale Botschaft zu illustrieren. Wenn der Qur´an also die heilenden Eigenschaften des Honigs bespricht oder das Leben Jesu´, egal ob das Thema selbst beendet ist oder nicht, aber jedes ist auf die eine oder andere Weise mit der zentralen Botschaft – der Einheit Gottes und der Einheit der prophetischen Botschaften - verknüpft. Egal, um welches Thema es sich handelt, es findet Gelegenheit, die Diskussion zurück auf dieses Zentralthema zu lenken.
Ein anderer wichtiger Punkt ist, im Gedächtnis zu behalten, das der Qur´an nicht in einer Sitzung offenbart worden ist, sondern in Teilen über eine Zeitspanne von 23 Jahren. Wie die vorangegangenen Schriften wurden viele Passagen als Antwort auf unterschiedliche Ereignisse offenbart. Häufig kamen die qur´anischen Offenbarungen durch den Engel Gabriel zum Propheten Muhammad als Antwort auf Fragen, die von denjenigen um ihn herum gestellt wurden, seien es Gläubige oder Ungläubige gewesen. Der Qur´an wendet sich an die Leute der Schriften (ein Ausdruck, den der Qur´an für die Juden und Christen verwendet), die Menschheit im ganzen, die Gläubigen, er wendet sich an den Propheten selbst, befiehlt ihm, was er in bestimmten Situationen tun sollte oder unterstützte ihn und gab ihm angesichts des Lächerlich machens und der Ablehnung durch die Ungläubigen Trost. Kenntnisse der historischen und sozialen Zusammenhänge verdeutlichen den Text.
Einige anderen bemerkenswerten Merkmale des qur´anischen Stils sind folgende:
(1) Die Verwendung von Parabeln um die Neugier des Lesers zu wecken und die tieferen Wahrheiten zu erläutern.
(2) Über zweihundert Passagen beginnen mit dem arabischen Wort Qull - ´Sprich´ - und wenden sich an den Propheten Muhammad, zu sagen, was als Antwort auf eine Frage folgt, um eine Angelegenheit des Glaubens zu erklären, oder eine gesetzliche Regelung zu verkünden. Zum Beispiel:
“Sprich: "O Leute der Schrift, ihr grollt uns nur deswegen, weil wir an Gott und an das glauben, was zu uns herabgesandt und was schon vorher herabgesandt wurde, und weil die meisten von euch Frevler sind.’” (Quran 5:59)
(3) In manchen Passagen des Qur´an schwört Gott Eide bei Seiner wunderbaren Schöpfung, um ein Argument zu bestärken oder um Zweifel im Kopf des Zuhörers zu verstreuen.
“Bei der Sonne und bei ihrem Morgenglanz;
Und bei dem Mond, wenn er ihr folgt;
Und bei dem Tag, wenn er sie erstrahlen lässt;
Und bei der Nacht, wenn sie sie bedeckt;
Und bei dem Himmel und Dem, Der ihn aufgebaut hat;
Und bei der Erde und bei Dem, Der sie ausgebreitet hat;
Und bei einer (jeden menschlichen) Seele und bei Dem, Der sie gebildet hat…” (Quran 91:1-7)
Manchmal schwört Gott einen Eid bei Sich Selbst:
“Doch nein, bei deinem Herrn; sie sind nicht eher Gläubige, bis sie dich (Muhammad) zum Richter über alles machen, was zwischen ihnen strittig ist, und dann in ihren Herzen keine Bedenken gegen deine Entscheidung finden und sich voller Ergebung fügen.” (Quran 4:65)
(4) Schließlich besitzt der Qur´an etwas, das ´die zusammenhanglosen Buchstaben´ genannt wird, die aus Buchstaben des arabischen Alphabets bestehen, die zusammengenommen keine in einem arabischen Lexikon bekannte Bedeutung besitzen. Ihre Bedeutung weiß allein Gott. Sie erscheinen am Anfang von neunundzwanzig Suren und bei der Rezitation wird jeder Buchstabe einzeln betont und nicht die Worte, die sie bilden. Zum Beispiel die erste Ajat von Sura al-Baqara erscheint als Alif – Lam – Mim, drei Buchstaben des arabischen Alphabets, die einzeln betont werden.
Jemand, der mit dem Qur´an nicht vertraut ist, könnte ihn ein wenig schwer zu lesen finden, insbesondere am Anfang, aber wenn man diese Punkte beachtet, gewöhnt man sich daran und man wird herausfinden, dass selbst wenn es sich um eine Übersetzung handelt, dass es sich um ein sehr fundiertes Buch handelt, unvergleichbar mit jedem anderen.
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