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Ich bin 1972 in Reefton einer kleinen Stadt an der Westküste der Südinsel Neuseelands geboren.

Ich wurde von meinen neuen Eltern Keith und Darrel adoptiert, die sehr gut zu mir schauten. Wir wohnten an fast allen Orten in Neuseeland und auch kurze Zeit in Übersee.

Ich wurde in einem christlichen Haus aufgezogen, denn mein Vater war ein baptistischer Pfarrer. Als Seelsorger bzw. Pfarrer wurde er jeweils in einer Kirche eingesetzt, wo gerade Bedarf war und wir reisten alle mit ihm. Ich habe wirklich eine gute Erziehung genossen, natürlich mit den Werten der Bibel und des Christentums. Das war eine sehr gute Grundlage für mein Leben.

Meine Eltern arbeiteten hart, damit wir die Lehren der Bibel verstehen konnten sowie gutes Benehmen nach traditioneller Art, wie es heutzutage oft nicht mehr gelehrt wird. Ich hatte wirklich Glück in so einem Heim aufgewachsen zu sein, wo das Verständnis von Gott klar war, mit Sonntagsschule und dem Glauben, dass es einen Schöpfer gab, der für mich – und alle – einen Lebensplan hatte, den ich zu erkennen versuchen musste und mein Bestes geben sollte.

Ich war oft in der Kirche, wir besuchten sie regelmäßig sonntags. Als ich älter war, machte ich auch während der Woche in der Jugendgruppe mit, wo man Freunde traf und so drehte sich fast das ganze Leben um die Kirche, weil mein Vater dort sehr engagiert war.

Das Finden des Islam

In der Kirche wurde uns gelehrt, dass der Islam keine gute Sache war; da brauche ich nicht in Details zu gehen. Also war mein erster Eindruck über den Islam ziemlich negativ, einfach das, was von den Medien gezeigt wurde. Das erste Mal kam ich dann mit dem Islam direkt in Kontakt, als ich in Syrien und Jordanien Ferien machte und von verschiedenen muslimischen Familien eingeladen wurde. Da war ich überrascht von ihrer Gastfreundschaft, wobei ich zuerst etwas misstrauisch war, weil ich vorher noch nie so freundlichen, freigebigen und offenen Menschen begegnet bin.

Ich wurde in ihre Moscheen eingeladen und ich war ziemlich bange, weil ich da keine Erfahrung hatte, außer dem aus den Medien, und ich fragte mich, wie eine Moschee wohl sein könnte. Als ich dann dort war, wurde ich von vielen fremden Leuten empfangen. Wir tauschten Telefonnummern und Adressen aus und es war ein sehr angenehmer Eindruck vom Islam.

Ich fing an mehr über den Islam zu lernen, als ich zur Mitarbeit an einem Projekt bestimmt wurde, wo ich zwei Muslime traf, die mich in die richtige Richtung lenkten. Sie zeigten Interesse für die Situation, in der ich mich gerade befand. Es war keine erfreuliche Zeit in meinem Leben. Ich verbrachte kein glückliches Leben; eher selbstzerstörerisch. Diese beiden neuen Freunde brachten mich mit einigen von ihren älteren muslimischen Freunden zusammen, die erkannten, dass ich auf der Suche war. Sie gaben mir erst mal ein Buch über die wichtigsten Religionen der Welt, wo und wie sie entstanden waren und was ihr Glaube war.

Danach fand ich, dass der Islam offensichtlich eine recht vernünftige Lebensweise war, wo alle Sachen ausgewogen gemacht wurden und überhaupt nicht so, wie ich das vorher gesehen hatte. Es wurde mir Scheich Noury aus Jemen vorgestellt, den ich dann regelmäßig traf. Wir lachten, machten Witze und diskutierten über das Leben, den Islam, die Medien und andere Themen. Mit der Zeit beantworteten sich all meine Fragen.

Ich hatte viele Vorurteile über die Art, wie Frauen behandelt würden, Terrorismus, das Leben nach dem Tod und all das, was unwissende Leute über den Islam denken. Das ist ja auch verständlich. Aber es gelang mir schließlich, all meine Vorurteile abzubauen. Ich stellte fest, dass alle Grundsätze, Traditionen und Regeln im Islam logisch begründbar waren und es war motivierend all die Sachen des Glaubens und der Schriften zu lernen und festzustellen, welche Gründe dazu führten und nicht, dass es einfach so sein musste. Das schien mir sehr praktikabel.

Das Fasten im Ramadan

Ich habe zu einem Zeitpunkt konvertiert, wo ich unentschlossen war, was ich machen wollte. Ich hatte große Veränderungen in meinem Leben gemacht: Ich höhrte auf zu trinken, ich war daran das Rauchen aufzugeben und ich war auch nicht mehr so ein verrückter Typ, aber ich wusste noch nicht genau, wie mein spirituelles Leben weitergehen sollte. Durch die Freunde am Arbeitsplatz – meine muslimischen Freunde – lehrte ich über den Ramadan und beschloss, dass ich fasten wollte und auch beten, um einmal diese Erfahrung zu machen.

Also ging ich zum islamischen Zentrum, traf neue Menschen und habe mit ihnen gegessen. Es gab dort Unterhaltung und viele Gebete. Während des Tages habe ich gefastet. Als ich das Ende des Ramadan erreicht hatte, war ich überrascht von der Wirkung, die es auf mich hatte. Ich weiß nicht, wie ich das beschreiben soll. In einer westlichen Gesellschaft verzichtet man normalerweise nicht auf etwas oder man wählt nicht, auf etwas zu verzichten. Dann erlebt man diese Tage, wo man absichtlich wãhrend des Tages nichts zu sich nimmt und alle rundum essen und trinken. Das war für mich eine große Sache.

Danach habe ich mich wieder mit Scheich Noury getroffen. Er besuchte mich Zuhause und er fragte mich, auf was ich wartete, um mich zu entscheiden. Und so habe ich es dann ausgesprochen und bin ein Muslim geworden. Es war überwältigend. Ich fühlte, dass ich eine wertvolle Entscheidung getroffen hatte.

Es entstand etwas Unruhe, denn meine Freunde und Familie konnten dies nicht verstehen. Für diejenigen, die keinen Kontakt zu Muslimen haben, scheint dies eine verrückte Entscheidung zu sein.

Ich kam mir vor, als wäre ich durch einen langen, dunklen Tunnel gegangen und dann öffnete ich die Tūre und ging... Irgendwie kann ich jetzt richtig atmen und meine Reise fortsetzen, nachdem ich vom Weg abgekommen bin.

Es war super ... Es war eine tolle Erfahrung ...

onislam.net

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Der wahre Islam