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Muslime Nachrichten


Publiziert 17. Juni 2013 | Von Lawyers Of Truth

Tagtäglich werden Mädchen und Frauen im Westen wegen ihres Kopftuches diskriminiert, benachteiligt und unterdrückt. Kürzlich wurden zwei Mädchen in der Schweiz von ihrem Lehrer und der Schulleitung nach Hause geschickt, weil sie ein Kopftuch trugen.

Zwar wurde es ihnen hinterher dann vom Schulrat doch noch erlaubt, mit ihrer islamischen Bekleidung in die Schule zu gehen, dennoch liegt es auf der Hand, wie sich diese Mädchen nach diesem Ereignis wohl fühlen müssen: nicht akzeptiert und unerwünscht auf Grund ihrers Kopftuches!

Dass es in sogenannten demokratischen Ländern, in denen angeblich die Menschenrechte gewahrt werden, überhaupt zur Debatte steht, ob Mädchen, die sich aus religiösen Gründen für ein Kopftuch entscheiden, zur Schule gehen dürfen, zeigt mit welcher Heuchelei wir es im Westen zu tun haben.

Während man vorgibt, dass man sich wegen der angeblichen Unterdrückung der muslimischen Frau sorgen würde, unterdrückt man selber die Frauen, indem man sie zwingen möchte, sich zu entblößen und ihre Religion nicht zu praktizieren.

Bei diesem Vorfall handelt es sich auch nicht etwa um eine Einzelentscheidung durch besonders rassistische/islamfeindliche Menschen, nein, vielmehr hält die SVP des Kantons St. Gallen beispielsweise die Entscheidung des Schulrates für falsch und hält es für nötig, ein Kopftuchverbot kantonal gesetzlich zu regeln. Die SVP ist im Nationalrat die stärkste Partei nach Sitzen und bildet damit die größte Fraktion in der Bundesversammlung.

Angesichts solcher Zustände ist es bestenfalls ein Witz, wenn Politiker tagein tagaus über Integration sprechen und von Muslimen fordern, dass sie sich ein Beispiel an "den westlichen Werten" nehmen und sich mehr in die Gesellschaft einbringen sollten.

In den westlichen Ländern scheint es nicht einmal sichergestellt, dass Mädchen ohne Probleme zur Schule gehen können, sofern sie ihre religiösen Pflichten dabei nicht vernachlässigen.

Ganz zu schweigen natürlich, wenn eine eine Frau mit islamischer Bedeckung einen Beruf nachgehen möchte, wie beispielsweise erst kürzlich wieder der Fall einer konvertierten Schweizerin zeigt.

Sie sei als Stellvertretung für rund dreieinhalb Monate befristet in einem Kindergarten eingestellt worden, da eine vorherige Kindergärtnerin unerwartet ausgefallen und es trotz großer Bemühungen nicht möglich war, jemand anderes mit der notwendigen Qualifikation zu finden. Von dem Rektor der Volksschule wurde sie als "fachlich sehr gut" bewertet und es gäbe von den "direkt involvierten Eltern" keinerlei negative Rückmeldung.

Dennoch wird sich an ihr Kopftuch gestört und die Entscheidung die Frau auch nur befristet als Ersatz einzustellen, von Politikern als falsch erachtet.

Fazit: Kopftuch ist in den meisten westlichen Ländern unerwünscht und da dieses zu den fundamentalen Pflichten für Frauen im Islam gehört, ist dies somit ein klares Signal wie sehr der Islam und praktizierende Muslime im Westen akzeptiert werden.


Quelle: Dawa news

"Der Islam gehört zu Deutschland" - mit dieser Aussage hatte der ehemalige Bundespräsident Christian Wulff bei seiner Rede zu den Feierlichkeiten zu 20 Jahren Deutsche Einheit einerseits provoziert und gleichzeitig doch nur die Realität beschrieben: Rund vier Millionen Muslime leben in Deutschland. Der Zentralrat der Muslime in Deutschland nimmt den Ex-Bundespräsidenten jetzt beim Wort und plädiert für zwei gesetzliche islamische Feiertage. Normalität in Deutschland 2013 oder Beginn einer glaubenspolitischen Auseinandersetzung?

Die Sehitlik-Moschee in Berlin. © picture alliance / dpa/

Paul Zinken Zentralrats-Vorsitzender Aiman Mazyek schlägt je einen Feiertag im Fastenmonat Ramadan und in der Zeit des islamischen Opferfestes vor und hält dies für "ein wichtiges integrationspolitisches Zeichen".

Gleichzeitig würde "die Toleranz in unserer Gesellschaft" unterstrichen, sagte er den Zeitungen der "WAZ"-Gruppe. Es gehe allerdings nicht um arbeitsfreie Tage für alle Bürger, betonte er, sondern eher um eine Art Flexibilisierung. So könnten zum Beispiel bei der Polizei muslimische Beamte für Kollegen einspringen, die an Ostern gerne freinähmen, sagte er.


CDU gegen islamische Feiertage

Wolfgang Bosbach, Vorsitzender des Innenausschusses des Bundestags, bügelt die Forderungen des Zentralrats der Muslime glatt ab: Er sehe dafür "weit und breit keine Notwendigkeit" und Deutschland habe "keine islamische Tradition". Die derzeitigen Feiertage seien aus einer "christlich-abendländischen Tradition" heraus entstanden, sagte Bosbach der "WAZ".

Der CDU-Bundestagsabgeordnete Patrick Sensburg setzt in der gleichen Zeitung noch einen drauf und ruft dazu auf, "erst mal die Feiertage, die wir haben, auch zu schützen und nicht aufzuweichen". Es sei ein "Unding", was am Karfreitag in Berlin an Partyveranstaltungen "abgehe", so das Mitglied im Rechtsausschuss des Bundestages.

Auch aus der SPD kommt Widerspruch: NRW-Sozialminister Guntram Schneider hält eine Ausweitung gesetzlicher Feiertage für "wirtschaftlich nicht finanzierbar". Eine sinnvolle Lösung könne aber sein, "dass die Betriebe ihren nicht-christlichen Mitarbeitern an deren höchsten gesetzlichen Feiertagen Urlaubstage gewähren bzw. ausgleichsfrei geben, dort wo es Arbeitszeitkonten gibt", sagte er der "WAZ".

In Berlin und Hamburg ist das Recht auf Feiertage für muslimische Arbeitnehmer und Schüler hingegen schon umgesetzt. Im Jahr 2012 unterzeichneten Hamburgs Erster Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) und Vertreter muslimischer und alevitischer Verbände einen viel beachteten Staatsvertrag, in dem unter anderem muslimische und alevitische Feiertage künftig den gleichen Status erhalten wie nichtgesetzliche christliche kirchliche Feiertage.

GMX

In Burma und Sri Lanka kommt es immer häufiger zu Übergriffen radikaler Buddhisten auf Muslime. Oft werden sie von der Staatsführung unterstützt.

Die Gewaltexplosion kam ganz überraschend: In der zentralburmesischen Stadt Meiktila gab es Mitte März zunächst in einem Geschäft einen Streit zwischen einem muslimischen Goldhändler und einem buddhistischen Paar.

Der Streit wurde heftiger, irgendwann flogen Fäuste. Kurze Zeit später tobte ein wütender Mob durch den Markt, zerstörte den Laden des Goldhändlers und brannte in der gesamten Innenstadt Moscheen und Häuser von Muslimen nieder. Doch das war erst der Anfang.

Heute sieht Meiktila aus, als sei eine schwere Naturkatastrophe durch den Ort gefegt. Ganze Stadtteile hat der Mob dem Erdboden gleichgemacht. Die muslimischen Viertel sind praktisch vollständig zerstört.

Vor den Augen von Polizisten und Politikern haben die Gewalttäter Muslime ermordet und Häuser niedergebrannt. Erst drei Tage nach dem Beginn der Pogrome marschierte die Armee in Meiktila auf. Die Mörder zogen sich zurück – viele waren buddhistische Mönche.

Mordende und gewalttätige Mönche passen nicht in die Klischeevorstellungen, die man sich im Westen vom Buddhismus macht. Dabei ist der offensichtlich organisierten Gewalt in Meiktila eine monatelange Hetzkampagne im ganzen Land vorausgegangen. Diese führt ein prominenter Mönch an: Ashin Wirathu.

Der heute 45-Jährige saß seit 2003 in Haft, weil er zu Gewalt gegen Muslime aufgerufen hatte. Im Zug der Freilassung politischer Gefangener kam er im vergangenen Jahr frei. In seinen Reden bezeichnet Wirathu Muslime – deren Vorfahren häufig aus Indien oder dem heutigen Bangladesch stammen und die etwa ein Zehntel der Bevölkerung Burmas ausmachen – herablassend als „Kala“, also Schwarze.

Seine extrem rassistische Rhetorik erinnert stark an die antisemitischen Kampagnen der Nazis: Der Mönch fährt seit Monaten durch das Land, hält hetzerische Reden und fordert Buddhisten dazu auf, nicht in den Geschäften von Muslimen einzukaufen. Muslime hätten inzwischen die großen politischen Parteien unterwandert, behauptet der Mönch weiter. Eine Verantwortung für die Gewalteskalation in Meiktila – wo er kurz vor Ausbruch der Gewalt eine Rede gehalten hat – lehnt Wirathu ab.


Mob greift Lagerhaus an. Doch Burma ist nicht das einzige Land, in dem radikale Buddhisten gegen Muslime vorgehen. Auch in Sri Lanka häufen sich seit einigen Monaten Vorfälle, bei denen gewalttätige Buddhisten Geschäfte angreifen und auf Muslime einprügeln. Auch hier finden sich unter den Gewalttätern immer wieder Mönche.

Erst vergangene Woche hat in der Hauptstadt Colombo ein Mob das Lagerhaus einer Bekleidungskette angegriffen, die Muslimen gehört. Buddhistische Mönche gingen den Gewalttätern voraus, Hunderte von Menschen schlossen sich ihnen offenbar spontan an.

Auf Aufnahmen ist zu sehen, wie Mönche Steine auf das Gebäude geworfen und Beleidigungen gebrüllt haben. Die Gewalttäter gingen auch – ähnlich wie bei den Pogromen in Burma – auf Journalisten los, die versuchten, über den Vorfall zu berichten. Erst, als sich die Gewalt auszuweiten drohte, griff die Polizei ein. Es war nicht der erste Vorfall dieser Art. Im Januar sind Buddhisten in eine Jura-Fakultät eingedrungen und haben offenbar wahllos auf Menschen eingeprügelt.

Sie behaupteten, dass Prüfungsergebnisse zugunsten von Muslimen geändert worden seien. Im vergangenen April haben buddhistische Mönche in der Stadt Dambulla während der Freitagsgebete eine Moschee angegriffen und das Gebäude verwüstet. Immer wieder sprayen seitdem Unbekannte Beleidigungen an die Wände von Moscheen oder bringen Bilder von Schweinen an. Inzwischen kommt es auch immer wieder zu Übergriffen auf christliche Kirchen und Priester.

Als einige muslimische Gruppen in Sri Lanka kürzlich zu einem Proteststreik aufriefen, um gegen die anhaltende Gewalt zu protestieren, veröffentlichte eine radikale buddhistische Partei, die Teil der Regierungskoalition ist, eine eindeutige Erklärung. Darin rief sie die „singhalesischen Buddhisten“ dazu auf, „solchen muslimischen Extremisten eine Lektion zu erteilen, die sie nie vergessen werden“.

Inzwischen ist auch klar, dass Sri Lankas radikale Buddhisten Unterstützung von ganz oben haben. Bei einer Veranstaltung der Bodu Bala Sena (BBS), der bekanntesten der radikalen Gruppen, war kürzlich Gotabhaya Rajapaksa Ehrengast, Sri Lankas wortgewaltiger Verteidigungsminister. Der Bruder des Staatspräsidenten erklärte in einer Rede, dass die Mönche der Gruppe „das Land, die Religion und die Rasse“ beschützten. Er sei gekommen, um die Mönche zu „ermutigen.“

Die Kampagnen gegen die muslimische Minderheit Sri Lankas erinnern in frappierender Weise an die rassistische Hetze gegen die Tamilen, die stark dazu beigetragen hat, das Land in einen fast drei Jahrzehnte währenden brutalen Bürgerkrieg zu stürzen. Dem Krieg ging eine lange, rassistische Hetze gegen die überwiegend hinduistischen Tamilen voraus.

Aufruf zur Ruhe. 1983 wurden bei schweren anti-tamilischen Ausschreitungen bis zu 3000 Menschen ermordet, Tausende von Häusern wurden zerstört. Im selben Jahr brach der Bürgerkrieg offen aus, der erst im Jahr 2009 endete. Mehr als 100.000 Menschen kamen dabei ums Leben.

Zumindest in Burma melden sich nun verstärkt moderate Gruppen zu Wort. Politische Aktivisten fuhren vergangene Woche durch mehrere Stadtteile der ehemaligen Hauptstadt Rangun und verteilten tausende Aufkleber und T-Shirts, auf denen sie zu einem friedlichen Miteinander von Mitgliedern der verschiedenen Religionen aufriefen.

von sascha zastiral (Die Presse)

Während hierzulande gar der Bau von Minaretten in der Verfassung verboten ist, dürfen Muslime in Schweden neu auch den Adhan für das Freitagsgebet ausrufen.

(ni) Der Adhan (Gebetsruf) wird vor jedem der fünf täglichen Pflichtgebete ausgerufen. Er soll die Muslime an die Gebetszeit erinnern und die Gläubigen aufrufen, sich in die Moschee zum gemeinschaftlichen Gebet zu begeben. Was in muslimischen Ländern zum öffentlichen Raum gehört, bleibt Muslimen in Europa bisher versagt. Während Kirchenglocken zur Messe oder zur Predigt läuten, begehen Muslime ihre Gebete im Stillen.

Am Stadtrand von Stockholm soll sich dies nun erstmals ändern. Als der Vorstand des islamischen Kulturzentrums von Botkyrka, einem Aussenbezirk von Stockholm, vor ein paar Monaten einen Antrag an die Stadtverwaltung richtete, jeweils am Freitag den Adhan über das Minarett ausrufen zu dürfen, glaubte niemand ernsthaft an eine positive Antwort. Nun aber bewilligte die Stadtverwaltung das Gesuch, wie sie gegen über dem IZRS auf Anfrage bestätigte.

Der Vorsitzende des Zentrums, Ismail Okur, bedankt sich bei der Verwaltung und sagt: «Wir sind alle sehr glücklich über den Entscheid! Jetzt prüfen wir die Technik und installieren ein neues Sound-System. Dies wird etwa einen Monat dauern.» Somit wird über das Minarett der Fittja Moschee, der einzigen schwedischen Moschee mit Minarett, ab Ende März der Adhan im Umkreis von max. zwei Kilometern zu hören sein, wie die Stadtverwaltung auf Anfrage bestätigt. Jedoch gelte das Gesuch nur für das Mittagsgebet am Freitag.

Bei allen anderen Gebeten darf der Adhan auch weiterhin nur innerhalb der Moschee ausgerufen werden. Einsprachen gegen den Entscheid gab es in Botkyrka keine, wohl nicht zuletzt, weil die Einwohner des Bezirks mehrheitlich Muslime sind.

Präzedenzfall für die Muslime in Schweden

Dieser Entscheid ist ein wichtiger Schritt für die 500'000 Muslime in Schweden. Denn sollten in Zukunft weitere Moscheen mit Minarett gebaut werden, wäre es auch diesen erlaubt, den Adhan zum Freitagsgebet ausrufen zu lassen.

In den meisten europäischen Ländern bleibt es derweil dabei: Der islamische Gebetsruf wird ausser in England, wo unter starken Einschränkungen und lokal begrenzt Adhan-Rufe gebilligt werden, untersagt, da Anwohner eine Lärmbelästigung geltend machen. In Norwegen und Deutschland wurden jüngst Anträge mit dieser Begründung abgewiesen.


www.onislam.net

Arnoud van Doorn ist ein ehemaliges Mitglied der anti-islamischen Rechtspartei (Partij voor de Vrijheid – Partei für die Freiheit) von Geert Wilders. Er gab überraschend am 28. Februar im “De Telegraaf”, Hollands meist gelesene Zeitung, seine Konversion zum Islam bekannt. Dann flog er aus der Partei. Jetzt twitterte er seinen Übertritt zum Islam.

Ein niederländischer Biedermann: Arnoud van Doorn, erst Islamhasser, jetzt bekennender Muslim - Foto: picture alliance/ANP

Nach Doorns ehemaligen negativen Ansichten über den Islam, war für viele die Bekanntmachung seines islamischen Glaubensbekenntnisses (Shahadah) ein Schock und wird immer noch auf Twitter diskutiert, wo ihm allerdings auch viele Menschen zu seiner Wahl beglückwünschen.

In einem Interview mit al-Jazeera bestätigte Doorn seine Konversion zum Islam: "Mehr als ein Jahr lang habe ich mich intensiv mit dem Islam beschäftigt und durch Bücher und Gespräche gelernt."

Den Grund für seine Entscheidung erklärte er: "Ich bin eine Person, die unter die Oberfläche von Dingen schaut, ich urteile nicht nach dem Aussehen oder einfach was man so hört und sagt."

Zu seinem Austritt aus einer Partei, die bekannt ist für ihre offene Feindschaft zum Islam, sagte er Folgendes: "Wir alle machen Fehler. Aber ungeachtet davon, sehe ich, dass jede Erfahrung im Leben eine Bedeutung hat. Und meine eigene Erfahrung ist relevant für meine neue Entscheidung."

"Ich habe so viel aus so einer Erfahrung gelernt und glaube, dass es der Grund ist, warum ich jetzt Muslim bin. Es ist ein neuer Anfang in meinem Leben und ich bitte Allah, mich zu leiten."

Twitter Followers

"Willkommen, mein 10.000. follower", schrieb der niederländische Politiker Arnoud van Doorn am 4. März auf Twitter. Zwei Tage später waren es mehr als 13.300 Menschen, die ihm in dem sozialen Netzwerk folgten. Der Grund für die plötzliche Beliebtheit des bis dahin eher obskuren Lokalpolitikers: Der Islamhasser, Freund und Anhänger des rechtspopulistischen Politikers Geert Wilders, war zum Islam konvertiert.

Seither folgen ihm Tausende Muslime auf Twitter. Der TV-Sender "Al-Dschasira" interviewte ihn. Van Doorn stellte die Fragen und Antworten auf Englisch ins Internet, weil ihn seine neuen, muslimischen Anhänger darum gebeten hatten.


Sein Weg in die islamophobe Politik transformierte ihn, wie einst aus Saulus Paulus geworden war, sagt van Doorn. Im Kielwasser Geert Wilders wurde er in den Gemeinderat der niederländischen Hauptstadt Den Haag gewählt. Dort, so sagte er jetzt, geriet er ins Gespräch mit einem muslimischen Ratsmitglied namens "Abu Khoulani", der ihn schließlich bei der Den Haager As-Sunnah-Moschee einführte.

Es gibt keinen Gott außer Allah

Nach "ernsthafter Auseinandersetzung" mit dem Islam, über mehr als ein Jahr hinweg, habe er sich schließlich zum rechten Glauben bekehrt, schrieb van Doorn. Das islamische Glaubensbekenntnis schrieb er am 27. Februar auf Twitter, auf arabisch: Es gibt keinen Gott außer Allah, und Mohammed ist sein Prophet.

Das gute Jahr ernsthafter Auseinandersetzung war ansonsten kein gutes Jahr für van Doorn. Im Dezember 2011 war er aus Wilders' Partei, der PVV, ausgeschlossen worden, weil er, so die Vorwürfe, Fremden Zugang zu vertraulichen Dokumenten der Stadtverwaltung gewährt und weiche Drogen an Minderjährige abgegeben haben soll.

Das sah arg nach absteigendem Ast aus für den einst aufstrebenden Jungpolitiker, aber nun, mit explodierender Anhängerschaft auf Twitter und neuem Ruhm in den Medien, hat er vielleicht eine zweite Chance.

Fall erinnert an Ungarn


Der Fall erinnert stark an einen anderen aufstrebenden rechtspopulistischen Politiker, Csanád Szegedi, der einst als der kommende starke Mann der rechtsradikalen, offen antisemitischen Jobbik-Partei in Ungarn galt. Parteiinterne Rivalen brachten dann aber zutage, dass er eigentlich selbst Jude war (seine Großmutter und Mutter hatten ihm nie davon erzählt).

Seine politische Karriere war zerstört, er aber konvertierte mit derselben Entschlossenheit, mit der er gegen Juden gehetzt hatte, zum Judentum, nimmt seither Religionsunterricht und ist in Ungarn zu einer Art Berühmtheit geworden – obwohl er die Medien meidet bis zu einer selbst auferlegten Frist gegen Ende dieses Jahres. Da will er dann an die Öffentlichkeit treten und den neuen Menschen vorstellen, der er geworden ist.

Auch das mag sich am Ende als Weg aus der Sackgasse erweisen, als eine Entscheidung, die ihn zu einer neuen politischen Zukunft führen kann. Aller guten Dinge sind drei – man darf neugierig sein, welcher Rechtspopulist demnächst die Fronten wechselt.

Es war eine Einigung in letzter Minute: Die Vereinten Nationen haben eine Erklärung verabschiedet, die Mädchen und Frauen weltweit schützen soll. Demnach haben Frauen und Männer die gleichen Rechte. Die muslimischen Staaten hatten das Papier bis zuletzt stark kritisiert.

New York - Vor allem muslimische Staaten, aber auch Russland und der Vatikan hatten sich bis zuletzt gegen eine Entscheidung gestemmt - und mussten dann doch einlenken. In letzter Minute haben sich die Mitglieder auf der großen Konferenz der Vereinten Nationen zu den Rechten von Frauen doch noch geeinigt. Die mehr als 2000 Vertreter von fast 200 Regierungen verabschiedeten am Freitagabend in New York eine Erklärung, die Frauen weltweit die gleichen Rechte einräumen soll wie Männern.

Das Papier verpflichtet die Staaten dazu, die Rechte von Frauen und Mädchen genauso zu schützen wie die von Männern und Jungen. Die sexuelle Selbstbestimmung aller Menschen wurde ebenso festgehalten wie das Recht auf gynäkologische Versorgung. Die muslimischen Länder scheiterten bei ihrem Versuch, eine Ausnahmeregelung durchzusetzen, nach der die Rechte von Frauen aufgrund "kultureller Besonderheiten" eingeschränkt werden können.

Dennoch mussten vor allem westliche Staaten Kompromisse hinnehmen, ihre Forderungen wären noch weit über das Beschlossene hinausgegangen. So gibt es zwar ein Recht auf Sexualkundeunterricht, das letzte Wort haben aber die Eltern. Und im Vertragstext heißt es nicht einfach "alle Geschlechter", sondern "Frauen und Mädchen" - viele Teilnehmer hatten nicht gewollt, dass eine Unterscheidung überhaupt gemacht wird.

Nachricht: "Eure Rechte sind wichtig"

Deutschlands UN-Botschafter Peter Wittig begrüßte die Einigung: "Wir sind glücklich, dass doch noch Brücken gebaut werden konnten", sagte er nach der Konferenz. "Das Ergebnis ist ausgewogen und deutlich und sendet die dringend notwendige Nachricht an alle Frauen auf der ganzen Welt: Eure Rechte sind wichtig."

In New York hatten Tausende Delegierte der 193 UN-Staaten und noch einmal Vertreter von 6000 Organisationen fast zwei Wochen lang über das Vertragswerk verhandelt. Unter anderem verständigte man sich darauf, künftig von einem "Femizid" zu sprechen, wenn Frauen allein wegen ihres Geschlechts ermordet werden. Bei den entscheidenden Elementen der Abschlusserklärung hatte es aber bis kurz vor Ende keinen Kompromiss gegeben.

Die ägyptischen Muslimbrüder hatten in einer auf ihrer offiziellen Website veröffentlichten Stellungnahme die Initiative noch am Donnerstag stark kritisiert. Darin hieß es, das Arbeitspapier zum "Ende der Gewalt gegen Frauen" werde die Welt nicht etwa zum Guten verbessern, da der Titel des Statuts "euphemistisch, irreführend und bewusst trügerisch" sei. Stattdessen werde die Initiative dazu dienen, die Menschheit in "vorislamische Ignoranz herabzuziehen".

irb/dpa

Quelle: www.spiegel.de

Iveco Camione sagt:
2. März 2013 um 14:58


Barcelona… diese Stadt liegt in Katalonien. Katalonien ist nicht Spanien. Das werden wir inschallah in ein paar Jahren sehen, dass sie von Spanien loslösen wollen. Baskenland und Andalusien wollen auch mit Spanien nicht zu tun haben.

In Gesamtspanien leben 2 Millionen Muslime. 1 Millionen sind Marokkaner, 600.000 sind spanische Konvertierten und die restlichen sind 400.000 Muslime aus 28 Ländern. 1500 Moscheen hat Spanien aktuell.

In Andalusien sind 500.000 Muslime (100.000 sind Konvertierten) mit 200 Moscheen.
In Katalonien sind 500.000 Muslime (70.000 sind Konvertierten) mit 224 Moscheen.
In Madrid sind allein 130.000 Spanier zum Islam konvertiert.

Quelle:www.dawa-news.de

Der Schwede Paul Hansen wird heuer mit dem World Press Photo Award ausgezeichnet. Sein verstörendes Foto zeigt Männer in Gaza, die zwei tote Kinder zur Trauerfeier tragen.

Das World Press Photo 2013 von Paul Hansen / Bild: (c) REUTERS (HANDOUT/ World Press Photo)

Das World Press Photo des Jahres zeigt ein verstörendes Bild: Eine Gruppe Männer trägt die in weißen Stoff gehüllten Körper zweier toter Kinder vor sich her, ihre Gesichter sind verzerrt vor Wut und Trauer. Sie sind auf dem Weg in eine Moschee zur Trauerfeier. Im hinteren Bildteil sieht man einen dritten Leichnam. Es handelt sich um den Vater der beiden Kinder, der zweijährigen Suhaib Hijazi und ihres dreijährigen Bruders Muhammad. Sie wurden bei einem israelischen Bombenangriff getötet, ihre Mutter überlebte schwer verletzt. Die Männer, die im vorderen Bildteil zu sehen sehen sind, sind die Onkel der getöteten Kinder.

Der Schwede Paul Hansen nahm das Bild am 20. November in Gaza City auf. Heute, Freitag, wurde es in Amsterdam zum World Press Photo des Jahres 2012 gekürt. Hansen arbeitet für die überregionale schwedische Tageszeitung "Dagens Nyheter".

"Die Stärke des Bildes liegt darin, wie es die Wut und den Schmerz der Erwachsenen mit der Unschuld der Kinder vereint", sagte Jury-Mitglied Mayu Mohanna aus Peru. "Dieses Bild werde ich nicht vergessen."


Der World Press Photo Award ist der wichtigste Preis für Pressefotografie. Insgesamt zeichnete die Jury 52 Fotografen aus 32 Ländern in neun Kategorien aus. Heuer haben 5666 Fotografen 103.481 Fotos zum World Press Photo Award eingereicht. Die Siegerbilder wurden heuer zum 56. Mal gekürt. In allen Kategorien vergibt die Jury drei Auszeichnungen. Der Erstplatzierte erhält 1500 Euro, der Gesamtsieger 10.000 Euro und ein Kameraset.

Quelle: Die Presse

Die Maimonides Schule ist die älteste jüdische Schule in Brüssel. Nun muss sie schließen oder umziehen, denn in der Innenstadt Brüssels fühlen sich Juden nicht mehr sicher.

Die Maimonides Schule in der Brüsseler Innenstadt wurde 1947 als Zeichen der Wiederkehr des jüdischen Lebens errichtet. Rund 60 Jahre später kämpft die Schule ums Überleben. Sie muss geschlossen werden oder sich einen neuen Standort suchen. Denn die Gegend in Brüssel, in der die Schule liegt, hat sich im Lauf der vergangenen Jahre zu einem überwiegend muslimischen Stadtteil entwickelt. Die Juden sahen sich immer stärkeren Anfeindungen ausgesetzt. Die Folge: Ein dramatischer Rückgang der jüdischen Bevölkerung und damit auch ein kaum lösbare Situation für die Schule, schreibt Pamela Geller auf ihrem Blog.

Die Juden haben das Zentrum der Stadt verlassen und sind in die Vororte Brüssels gezogen. „Die Geschichte von Maimonides ist die Geschichte der jüdischen Community von Brüssel und ihres wachsenden Unbehagens“, erklärt Joel Rubinfeld, ehemaliger Maimonides Schüler und Vize-Vorsitzender des European Jewish Parliament, der Times of Israel. An die Stelle der Juden wanderten in die Innenstadt Brüssels vor allem muslimische Immigranten ein. Insbesondere der Gaza-Konflikt habe hier verstärkt zu Antisemitismus geführt. Eltern bevorzugten es, ihre Kinder auf andere Schulen zu schicken. Das Problem der Schule ist nun ein Sicherheitsproblem.

„Die Gegend hat eine migrantische Bevölkerung, die Juden nicht gerade positiv gesinnt ist“, meint auch Agnes Bensimon, eine Sprecherin der israelischen Botschaft in Brüssel. Für die Maimonides-Schule bedeutet das womöglich schon bald das Ende. Die jüdische Schule verzeichnet immer weniger Anmeldungen. Derzeit belaufen sich die Schulden an öffentliche Stellen auf acht Millionen Dollar. Schon dieses Jahr könne die Schule schließen müssen. Um dies zu verhindern, wird nun ein Umzug in Betracht gezogen – ebenfalls in die Vororte der Stadt.

Ähnliche Zustände seien in Frankreich und Holland vorzufinden. Besonders, wenn Juden zu erkennen seien, beispielsweise an einer Kippa, könnten sie sich nicht mehr in bestimmte Gegenden trauen. „Mit einer Kippa umherzulaufen, ist in vielen europäischen Städten gefährlich“, so Rubinfeld. Auch in Berlin kam es erst im August zu einem Übergriff auf einen Rabbiner durch Jugendliche.

Quelle: www.deutsch-tuerkische-nachrichten.de

Frauen auf dem Motorrad? Okay, aber bitte nicht in der regulären Sitzposition - die ist viel zu männlich. Eine Stadt in Indonesien will weiblichen Mitfahrerinnen vorschreiben, wie sie sich zu positionieren haben. Der Bürgermeister beruft sich auf die islamische Rechtsprechung.

Lhokseumawe - Indonesiens Straßen sind oft verstopft und überfüllt. Am besten kommt man noch auf dem Motorrad durch. Die wendigen und flinken Zweiräder sind nicht umsonst ein bevorzugtes Fortbewegungsmittel und zu Millionen im Land unterwegs. Frauen als Passagiere sind allgegenwärtig, die meisten sitzen ganz "regulär" hinten auf den Maschinen. Nun schreitet der Bürgermeister der Stadt Lhokseumawe im Nordwesten des Landes ein. Er will Beifahrerinnen in den sogenannten "Damensitz" zwingen.


Bei der aus dem Reitsport bekannten Sitzposition positioniert sich die Person seitlich auf dem Polster, beide Beine baumeln auf der gleichen Seite.

Suaidi Yahya verteidigt seine Initiative mit der Scharia, der islamischen Rechtsprechung, die in der Provinz Aceh gilt. Mit dem Vorstoß wolle er die "Moral und das Benehmen" der Menschen bewahren, sagte er der britischen BBC.

"Wenn eine Frau wie auf einem Sattel sitzt, sieht sie aus wie ein Mann. Im Damensitz sieht sie aus wie eine Frau", so Yahya. Nur so könne man den islamischen Werten gerecht werden. Derzeit werden Flugblätter an Behörden und Offizielle versandt, in denen auf die neue Regelung hingewiesen wird.

Nach einer einmonatigen Testphase könnte der "Damensitz" in die Gesetzgebung der Region übergehen. Spätestens dann müssten Frauen bei Missachtung mit Strafen rechnen.

Mit seinem Vorstoß sorgt Yahya nicht nur für Verwunderung, sondern auch für offene Kritik - sogar von muslimischen Aktivisten. "Wie man auf einem Motorrad sitzt, steht nicht in der Scharia. So etwas wird im Koran nicht erwähnt", sagt etwa Ulil Abshar Abdalla, Aktivist aus der Hauptstadt Jakarta. Man müsse auch einmal den gesunden Menschenverstand benutzen.

Von solchen Unkenrufen lässt sich Bürgermeister Yahya nicht beeindrucken. Er sieht sich nicht nur moralisch im Recht - sondern auch die Unfallstatistiken auf seiner Seite. Schließlich würden Passagiere im "Damensitz" nur äußerst selten von den Motorrädern fallen.

jok

Quelle:www.spiegel.de


Ernster Vorfall an einer Grazer Schule im September 2009
An einer Grazer Schule wurde das Kopftuch einer Schülerin von zwei Schulkolleginnen angezündet. Glücklicherweise war dieses nicht aus leicht entzündlichem Material und es entstand zumindest kein körperlicher Schaden. Inzwischen zog dieser erschreckende Vorfall den Schulverweis der beiden Täterinnen nach sich. Sie waren zu einer Entschuldigung nicht bereit. Auch wenn die Schule, wie auch der Schulträger, die Caritas Steiermark, alle Schritte setzten, die in dieser Situation wohl angemessen sind, bleibt der Vorfall ein eindringliches Signal: Ein Aggressionspotential in der Gesellschaft, wie es durch Hetze und gegeneinander Ausspielen von Bevölkerungsgruppen entsteht, ist ernst zu nehmen. Hier muss gegengesteuert werden.
Kopftuch angezündet

Im folgenden zum Nachlesen die erste Stellungnahme der Islamischen Glaubensgemeinschaft vom Vormittag des 30. September, die Aussendung der Caritas Steiermark zu Mittag und die abendliche Wortmeldung der Islamischen Religionsgemeinde Steiermark.

Islamische Glaubensgemeinschaft

Der Vorfall an einer Grazer Schule muss als Reaktion mehr als nur eine Schlagzeile in den Medien und momentanes Entsetzen auslösen, sondern als Weckruf verstanden werden.
Wenn Schülerinnen das Kopftuch einer Klassenkameradin anzünden, sind alle roten Linien überschritten. Doch geht es um viel mehr als einen schulinternen Konflikt. Dieser Gewaltakt soll vor allem vor seinem gesamtgesellschaftlichen Hintergrund betrachtet werden. Hetze gegen Ausländer und gegen Muslime in einer Zeit allgemein beklagter sozialer Kälte und drohenden Werteverlusts schaffen ein polarisiertes Klima, das die Hemmschwelle zu körperlicher Gewalt gefährlich herabsetzt. Aus Frustration und Missgunst erwächst ein gefährliches Aggressionspotential.
Die Schule allein kann nicht der Ort sein, an die die Bereinigung solcher Probleme delegiert wird. Die jetzt in den allgemeinen Blick geratene Einrichtung hat mit diversen Aktivitäten im Dialogbereich bereits gezielte Aktivitäten gesetzt. Freilich lassen sich aus dem Vorfall und dem bisherigen Umgang damit wichtige allgemeine Standards ableiten:
- Das Opfer darf nicht zum Täter gemacht werden. Bedenklich stimmt, dass die muslimische Schülerin sich zunächst nicht den Lehrerinnen anvertraute. Sie ahnte wohl schon, was sich auch derzeit abzuzeichnen scheint: Dass man sie ausgrenzen und mobben würde.
- Die Position „die andere Seite auch verstehen“ kann sich nur darauf beziehen, aus solchem Verständnis Strategien abzuleiten, wie präventiv in Zukunft Gewalt verhindert werden kann. Keinesfalls darf der dazu nötige Dialog mit der Täterseite als Signal missverstanden werden, die von ihr ausgegangene Gewalt sei irgendwie „nachvollziehbar“ und damit zu rechtfertigen oder zu tolerieren.
- Bei körperlicher Gewalt, durch die Leib und Leben anderer massiv gefährdet werden, wird jede Toleranzgrenze überschritten. Werden hier keine auch nach außen sichtbaren Sanktionen gesetzt, so kann dies fatale Auswirkungen auf die allgemeine Bewusstseinsbildung haben. Schlimmstenfalls könnte ein Ausbleiben jeder Konsequenz als Freibrief für Nachahmungstäter missverstanden werden.
Auch wenn der Schuldirektorin wohl zuzustimmen ist, dass der Gewaltakt keine religiöse Dimension hat, so ist dieser Aspekt doch nicht ganz auszuklammern. Denn es ist davon auszugehen, dass den beiden Schülerinnen, die das Kopftuch anzündeten, vor Augen stand, dass sie damit einen höchst symbolträchtigen Akt begingen, der auch psychisch ihr Opfer aufs höchste verletzen musste. Darüber hinaus registrieren Muslime mit größter Besorgnis, wie immer wieder Argumente konstruiert werden, die eine moralische Rechtfertigung für diskriminierende Einstellungen und konkrete Benachteiligungen gegen die muslimische Minderheit bieten sollen. Damit wird der Boden für Aggression bereitet. Wenn sich diese gerade bei Jugendlichen in Gewalt entlädt, dürfen sich auch Erwachsene und hier vor allem Meinungsmacher in Politik und Gesellschaft nicht aus der Verantwortung stehlen. Was muss noch geschehen, damit endlich angemessen reagiert wird?

Carla Amina Baghajati
Medienreferentin der Islamischen Glaubensgemeinschaft



Caritas Steiermark

Beschuldigte Schülerinnen von der Schule verwiesen

Ein Vorfall an einer Schule der Caritas in Graz sorgt weiter für Diskussionen. Im Zuge eines Schulausflugs zum Stift Rhein hatten zwei Schülerinnen eine muslimische Mitschülerin bedrängt, dabei wurde auch das Kopftuch des Mädchens mit einem Feuerzeug angesengt. Seit Bekanntwerden des Vorfalls fanden an der Schule mehrere Gespräche mit den Betroffenen sowie deren Eltern und Vertrauenspersonen statt. Gestern Abend konnte eine weitgehende Einigung aller Beteiligten über die weitere Vorgehensweise erreicht werden. Heute Vormittag stellte sich die Situation allerdings anders dar. Direktorin Mag. Evelyn Awad: „Die beiden Täterinnen wollten sich bei ihrer Mitschülerin vor der versammelten Klasse entschuldigen, sie haben dies aber nicht getan. Da das Ziel der Einsicht nicht erreicht werden konnte, blieb mir als letzte Konsequenz nur der Schulverweis.“

Die Caritas Fachschule für wirtschaftliche Berufe in Graz wird derzeit von 137 SchülerInnen im Alter von 14 bis 16 Jahren besucht. Die Schule hat sich gerade im Bereich der Integration ein starkes Profil erarbeitet. Direktorin Awad: „Gerade jetzt, wo viel über Gewalt von Jugendlichen diskutiert wird, wollen wir hier vor bestehenden Spannungen nicht kapitulieren, sondern aktiv an Lösungen arbeiten. Aber natürlich setzt dies voraus, dass die Beteiligten auch dazu bereit sind.“

In der Schule werden vier verschiedenen Formen von Religionsunterricht angeboten und immer wieder in speziellen Projekten an der interkulturellen und interreligiösen Kompetenz gearbeitet. Auch eine eigene Sozialpädagogin ist an der Schule als Ansprechperson für die SchülerInnen tätig. Der Anteil der SchülerInnen mit Migrationshintergrund liegt bei rund 20 Prozent, außerdem besuchen viele SchülerInnen aus sozial schwachen Familien die Schule – ebenso schließen einige SchülerInnen mit Teilleistungsschwächen hier ihre Pflichtschullaufbahn positiv ab.

Der Vorfall mit dem Feuerzeug wird von der Caritas entschieden verurteilt. Unabhängig von den sozialpädagogischen Maßnahmen ist auch eine straferechtliche Relevanz gegeben, die ohne Umschweife aufzuklären ist. In einem Gespräch mit der Mutter der Betroffenen hatte die Direktion ihr daher auch – sofort nach Bekanntwerden des Geschehens – nahe gelegt, Anzeige zu erstatten. Parallel dazu waren die Schülerinnen von der Direktion schriftlich verwarnt worden.

Im Rahmen der gesetzten sozialpädagogischen Maßnahmen wurde auch der an der Schule tätige islamische Religionslehrer eingebunden. Auch der schulpsychologische Dienst wurde zu Rate gezogen. Oberstes Ziel ist es nun, gemeinsam wieder zu einer Normalität zu finden.

Mag. Harald Schmied
Leiter Kommunikation & Fundraising
Caritas der Diözese Graz-Seckau
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Islamische Religionsgemeinde Graz für die Steiermark und Kärnten

Wir, die Islamische Religionsgemeinde Graz für Steiermark und Kärnten, verurteilen den tätlichen Angriff gegen die muslimische Schülerin einer Grazer Schule auf das Schärfste. Das absichtliche Anzünden des Kopftuchs einer Klassenkameradin und das bewusste In-Kauf-Nehmen von schwersten Verletzungen und Verbrennungen des Opfers ist keine Jugendsünde und auch kein Schülerstreich, sondern ein schwerwiegender krimineller Akt. Hier wurden gezielt und vorsätzlich alle roten Linien überschritten und alle Regeln des zivilisierten Miteinanders verletzt. Hier geht es um sehr viel mehr als eine „alltägliche“ Schülerstreitigkeit oder einen „normalen“ schulinternen Konflikt. Wir hoffen, dass es hierbei nicht um eine rassistisch motivierte Tat geht.
Dieser Ausbruch von körperlicher Gewalt gegen eine Angehörige einer religiösen Minderheit und deren sichtbares Kennzeichen, das Kopftuch, muss vor seinem gesamtgesellschaftlichen Hintergrund betrachtet und bewertet werden. Die in der jüngsten Vergangenheit immer stärker zunehmende Hetze gegen Ausländer und Muslime in den Medien und von bestimmten politischen Parteien haben ein gesellschaftliches Klima geschaffen, das den Boden für derartige Gewaltauswüchse bereitet hat.
In einer Zeit allgemein beklagter sozialer Kälte und des Werteverfalls wird durch diese Hetzkampagnen die Hemmschwelle zu körperlicher Gewalt herabsetzt und es erwächst ein gefährliches Aggressionspotenzial aus Frustration und Missgunst, das nicht nur die Opfer, die Migranten und Muslime, sondern unsere gesamte Gesellschaft bedroht.
Deshalb rufen wir alle Verantwortlichen in unserem Land auf, sich zusammen mit den Muslimen aktiv für eine echte Einheit in Vielfalt sowie für die Intensivierung des Dialogs der Religionen und Kulturen auf allen Ebenen einzusetzen. Wir dürfen den Scharfmachern und Hasspredigern nicht unsere Zukunft überlassen. Wir wollen uns gemeinsam gegen die Vergiftung des gesellschaftlichen Klimas mit Hetzparolen einsetzen und unseren Beitrag für ein friedvolles und respektvolles Miteinander leisten.
Unser besonderer Dank gilt Frau Schuldirektorin Mag. Evelyn AWAfür ihre schnelles und überlegtes Handeln und Herrn Caritasdirektor Franz Küberl für seinen persönlichen Einsatz.
Wir hoffen, dass dieser Vorfall die Medienverantwortlichen dazu bewegt, die eigene Bericht-erstattung kritisch zu reflektieren und sich die Auswirkungen unsachlicher und subtil rassistischer Botschaften vor Augen zu führen und ein Umdenken zum Wohle des sozialen Friedens in unserem Land einzuleiten.

Dr. Kamel Mahmoud
Vorsitzender der Islamischen Religionsgemeinde Graz für die Steiermark und Kärnten

www.derislam.at


Laut Welt Online vom 13.06.2012 stellt die Druckerei "Ebner & Spiegel" erneut Zehntausende Korane her und die neu gedruckten Bücher sollen am 19. Juni 2012 ausgeliefert werden.

Das Ulmer Unternehmen war in die Schlagzeilen geraten, nachdem bekannt wurde, dass es verantwortlich war für die Produktion von hunderttausenden Koran-Exemplaren.

Seit Oktober 2011 haben Muslime bis zu 300.000 deutsche Koran-Übersetzungen kostenlos in den Innenstädten Deutschlands verteilt und per Post verschickt.
Nach einer bundesweiten Hetz-Kampagne vonseiten Medien und Politik gegen die Koran-Verteilaktion "Lies!" hatte die Druckerei einen Produktionsstopp angekündigt.

"Wir drucken nichts, was extrem im Sinne von islamistisch ist", so zitiert WELT ONLINE einen Sprecher der Ulmer Druckerei "Ebner & Spiegel im April 2012.
Dann ist es jetzt ja auch kein Problem, wenn weiter produziert wird, denn ganz sicherlich sind Koran-Übersetzungen nicht extrem!!!

Für die kommenden Wochen sollen laut "Welt" neue Koran-Stände in mehreren Bundesländern – so etwa in Nordrhein-Westfalen – angemeldet worden sein.


www.dawa-news.net